Dunkle Wolfsmilch-Netzwanze (Oncochila scapularis (Fieber, 1844))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 2,5–3,5 mm.

Kopf: dreieckig , wie die ersten drei Fühlerglieder in Körperfarbe, letztes Fühlerglied schwarz.

Thorax: Halsschildrand auf den Halsschild hochgeschlagen, oval, grau bis graubräunlich.

Abdomen: grau(-bräunlich), Halbdecken ohne ein durchgehendes Randfeld, im mittleren Bereich fehlt dieses oder ist undeutlich ausgebildet.

Ähnliche Art: Oncochila simplex hell rotbräunlich gefärbt. Vergleiche auch Arten der Familie der Meldenwanzen (Piesmatidae) die einen ausgebreiteten Halsschildrand mit mindestens einer Maschenreihe aufweisen..

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

 

Verbreitung

Die Art zeigt eine kontinentale Verbreitung. Das Areal reicht vom östlichen Mitteleuropa über Südosteuropa, die Schwarzmeer- und Kaukasusregion bis nach China. In Deutschland nur sehr vereinzelte Altfunde aus den südöstlichen Bundesländern. Insgesamt in Mitteleuropa viel seltener als die Schwesterart Oncochila simplex - in Südosteuropa kehrt sich dieses Verhältnis um.

Vorkommen in Sachsen

Es existiert für Oncochila scapularis aus Sachsen nur die Literaturangabe für die Umgegend von Bad Schandau von Schuhmacher (1914), die als wahrscheinlich korrekt eingestuft werden muss.

Lebensweise

Oncochila scapularis überwintert als erwachsenes Tier. Es können aber die gesamte Vegetationsperiode über erwachsene Tiere angetroffen werden. Die Tiere werden sowohl an Wolfsmilchpflanzen als auch in der Streu direkt darunter im Wurzelbereich der Pflanzen angetroffen. Eine Bindung an die kontinental verbreitete Steppenwolfsmilch (Euphorbia segueriana) wie hin und wieder vermutet, besteht nicht zwingend - die Art kann auch unter Zypressenwolfsmilch (Euphorbia cypariasias) angetroffen werden.

Lebensräume

Besiedelt werden trockene, kontinental beeinflusste lückige Rasen mit Steppenwolfsmilch (Euphorbia segueriana) oder Zypressenwolfsmilch (Euphorbia cypariasias). Die Standorte sind in der Regel voll besonnt.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen nicht sicher nachgewiesen - sie kommt jedoch in benachbarten Regionen vor. Potentielle Lebensräume unterliegen einem hohen Nutzungsdruck und sind gefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
  • Péricart, J. 1983: Hémiptères Tingidae euro-méditerranéens - Faune de France 69: 1-618.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) - Die Tierwelt Deutschlands 77.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 25.02.2025

Slimnic / Stolzenburg (Rumänien, Kreis Sibiu)
(© Michael Münch)


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