Schneeweißer Zahnspinner (Leucodonta bicoloria (Denis & Schiffermüller, 1775))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Schneeweißer Falter, der auf den Vorderflügeln jeweils ein orangebraunes Zeichnungselement in der Form eines "Y" trägt, das anterior und posterior schwarz umgrenzt ist. Mit keiner anderen heimischen Schmetterlingsart verwechselbar. 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Die Falter sind schneeweiß und tragen auf dem Vorderflügel ein orangebraunes Y-förmiges Zeichnungselement, das sowohl zum Kopf als auch zum Hinterleibsende hin von einer dünnen schwarzen Linie eingefasst ist. Seitlich des Y nahe dem Flügelrand befinden sich zwei orangebraune Flecken, die ebenfalls anterior von einer schwarzen Linie begrenzt sind. Posterior des Y-Zeichens befindet sich häufig ein orangegelber Fleck.
Die Eier dieser Art sind halbkugelig und in der frühen Entwicklungsphase halbtransparent und hellgrün.
Die hellgrüne Raupe besitzt einen gelben Seitenstreifen und schwarze Stigmen. Auf ihrem Rücken trägt sie schmutzig weiße und hellgraue Linien. Die ähnliche Drymonia ruficornis besitzt eine matte Kopfkapsel, während die von Leucodonta bicoloria glänzend ist.
Die Puppe besitzt dunkelrotbraune Abdominalsegmente und schwarze Flügelscheiden. Ihre stark glänzende Oberfläche trägt zahlreiche winzige Vertiefungen. Der Kremaster besitzt keinerlei Anhängsel.

Verbreitung

Leucodonta bicoloria ist über die gesamt gemäßigte Zone Eurasiens von Westeuropa bis Japan verbreitet. Südlich kommt sich bis zu den Alpen und Karpaten, nördlich bis ins südliche Fennoskandien vor. Verbreitungsschwerpunkt sind jedoch die osteuropäischen Birkenwälder.

Lebensweise

Die Falter fliegen vermutlich in einer Generation pro Jahr von Mai bis Juli. Die Weibchen legen ihre Eier ausschließlich an Birken (Betula) ab. Dies geschieht weitgehend in Wipfelregionen großer Bäume, sodass Raupen generell nur sehr selten gefunden werden.
Die L1-Raupen halten sich an der Blattspitze auf und fressen zunächst das Gewebe der Blattoberseite zu beiden Seiten der Blattmittelrippe. In den folgend Stadien befrisst sie das Blatt bogenförmig und lässt nur die Mittelrippe stehen, auf der sie nach unten gebogen sitzt. Zu diesem Zeitpunkt tragen Birken often schon grüne Kätzchen, denen die jungen Raupen täuschend ähnlich sehen. Die ausgewachsene Raupe ist etwa 35 mm lang. Wenige Tage vor der Verpuppung beißt sie 1–2 mm breite Ringe aus der Rinde ihres Nahrungszweiges heraus. Die Raupe wandert dann auf das vordere Zweigende zurück, wo sie sich nach Beendigung der Nahrungsaufnahme grün verfärbt und ein dichtes, transparentes, braunes Gespinst zwischen Blattflächen spinnt. Die "Unterbrechungsringe" in der Zweigrinde bewirken, dass der Zweig abstirbt und sich das Gespinst bis in den Herbst hinein zwischen trockenen Blättern befindet. Im Herbst fällt das Gespinst vom Baum auf den Boden. Das Überwinterungsstadium ist die Puppe.

Lebensräume

Typische Lebensräume sind Bruch- und Moorrandwälder mit dem Vorkommen der Raupennahrungspflanze Birke. Es gibt jedoch auch Falterfunde aus trockenen Laubmischwäldern, Auwäldern und Steinbrüchen. Selbst innerhalb größerer Ortschaften wurden sie nachgewiesen.

Bestandssituation

In Sachsen trägt Leucodonta bicoloria den Rote-Liste-Gefährdungsstatus V (Vorwarnliste; zurückgehend).

Literatur

Links

Leucodonta bicoloria im Lepiforum

Autor(-en): Franziska Bauer. Letzte Änderung am 12.06.2015

Schneeweißer Zahnspinner (Leucodonta bicoloria) 2 Exemplare,; gefunden in altem Laubwaldbestand des Bockwitz Waldes bei Borna LK Leipzig zwischen Eichenblättern unterm Baum, Juli 2014
(© Helga Sommermeier)


Schneeweißer Zahnspinner am 23.05.2012 am Dippelsdorfer Teich
(© Eva-Maria Bäßler)


2 Leucodonta bicoloria-Falter am 06.06.2015 in der Dresdner Heide
(© Franziska Bauer)
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