Diagnose
Vorderflügellänge 14–19 mm.
Vorderflügel länglich-schmal; Oberseite braun, mit schwacher, dunkelgrauer Durchmischung; meist mit drei weißen Flecken am Vorderrand; äußere Querlinie deutlich gezackt; Fransen schwarz-weiß gescheckt. Hinterflügel orange, mit braunem Rand am Apex und Außenrand.
Männchen: Fühler fadenförmig, gesägt. Weibchen: Fühler dick, deutlich weiß geringelt. Weibchen größer als Männchen.
Ähnliche Arten: Vorderflügel des Mittleren Jungfernkindes (Boudinotiana notha) graubraun; Weibchen an der inneren Querlinie mit bereitem, dunklen Querband; Fransen dunkel, nicht gescheckt. Männchen mit doppelt-kammzähnigen Fühlern.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Rote Liste Deutschland: ungefährdet
Merkmale
Tab.: Unterschiede zwischen Archiearis parthenias und Boudinotiana notha.
Männchen
Weibchen |
Fühler fadenförmig, gesägt
Fühler dick, deutlich weiß geringelt |
Fühler doppelt kammzähnig
Fühler dünn, schwach weiß geringelt |
Größe der Falter |
Weibchen > Männchen |
Weibchen < Männchen |
Vorderflügelform |
Länglich-schmal, gestreckt |
Weniger gestreckt, kürzer, breiter wirkend |
Vorderflügel-Oberseite |
Braun, schwach dunkelgrau durchmischt, äußere Querlinie meist deutlich gezackt, Fransen meist deutlich schwarzweiß gescheckt
Vorderrand meist mit drei weißen Flecken |
Graubraun, große Variationsbreite in der Durchmischung, äußere Querlinie meist nur undeutlich angelegt, Fransen meist undeutlich schwarzweiß gescheckt
Vorderrand meist ohne oder nur mit einem weißem Fleck |
Vorderflügel-Unterseite |
Wurzelwärts vom schwarzen Queraderfleck ein heller Fleck |
Wurzelwärts vom schwarzen Queraderfleck kein heller Fleck |
Hinterflügel-Oberseite |
Orange mit braunem Außenrand, schwarzes Wurzelfeld oft mit großem Queraderfleck verbunden |
Orange mit braunem Außenrand, schwarzes Wurzelfeld meist nicht mit dem kleinen Queraderfleck verbunden |
Verbreitung
Von Großbritannien, Nordwestfrankreich, den Alpen und Nordbulgarien nördlich bis Skandinavien und östlich über Sibirien bis nach Sachalin und Japan. Isolierte Vorkommen in den östlichen Pyrenäen, im Nordkaukasus und in der nordöstlichen Türkei (Hausmann 2001). Bisher keine Nachweise: Azoren, Madeira, Island, Portugal, Griechenland, Zypern, Griechenland, Korsika, Sardinien, Sizilien.
Lebensweise
Die Falter fliegen im März und April, vor dem Laubaustrieb der Birken. Sie sind vormittags aktiv, sitzen auf Zweigspitzen, in Weidenkätzchen, werden aber auch von Saftflüssen der Bäume und Pferdexkrementen angelockt. Die Larven, die es in einer grünen und einer mehr bräunlichen Farbvariante gibt, entwickeln sich oligophag an Birken (Betula spp.). Dort können sie vor allem in den Monaten Mai und Juni gefunden werden. Die Puppe überwintert, manchmal zweimal.
Lebensräume
Insbesondere in zehn- bis zwanzigjährigen, lichten Birkenbeständen oder deren Randbereiche an Lichtungen und Wegen. Die Falter können auch in Parks und Gärten mit Birken beobachtet werden.
Bestandssituation
In Sachsen nicht gefährdet.
- Hausmann, A. 2001: The Geometrid Moths of Europe. Volume 1. – Apollo Books, Stenstrup. 282 S.
- Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. - Neumann Verlag, Leipzig - Radebeul: 792 S.
- Lampert, K. 1907: Die Großschmetterlinge und Raupen Mitteleuropas Bd. 1 u. 2. - Verlag J. F. Schreiber, Esslingen und München
Links
Autor(-en): Matthias Nuß, Bernd-Jürgen Kurze. Letzte Änderung am 28.11.2019
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Großes Jungfernkind am 20.03.2012 in Radebeul-Lindenau
(© Eva-Maria Bäßler)
Großes Jungfernkind am 20.03.2012 in Radebeul-Lindenau (© Eva-Maria Bäßler)( Bild vergrößern)
Großes Jungfernkind, Dresden, März 2019
(© Andreas Post)
Am 16.03.2012 saugten im Prießnitztal in Glashütte fünf Große Jungfernkinder an feuchter Erde - zwei ließen sich portraitieren
(© Stefan Höhnel)
Am 16.03.2012 saugten im Prießnitztal in Glashütte fünf Große Jungfernkinder an feuchter Erde - zwei ließen sich portraitieren (© Stefan Höhnel)( Bild vergrößern)
Großes Jungfernkind im Tharandter Wald, FND Dreckwiese am 25.03.2021
(© Lothar Brümmer)
Großes Jungfernkind im Tharandter Wald, FND Dreckwiese am 25.03.2021 (© Lothar Brümmer)( Bild vergrößern)
Großes Jungfernkind, Coswig/SA, März 2012
(© Regina Günther)
Großes Jungfernkind, Coswig/SA, März 2012 (© Regina Günther)( Bild vergrößern)
Großes Jungfernkind (Archiearis parthenias) nahe Noitzsch, sonniger mit Birken (Betula pendula) besäumter Waldrand
(© Michael Happ)
Großes Jungfernkind (Archiearis parthenias) nahe Noitzsch, sonniger mit Birken (Betula pendula) besäumter Waldrand (© Michael Happ)( Bild vergrößern)
Großes Jungfernkind, April 2014, Arnsdorf.
(© Peter Diehl)
Großes Jungfernkind, April 2014, Arnsdorf. (© Peter Diehl)( Bild vergrößern)
Großes Jungfernkind am 21.04.2016 im Tharandter Wald am Wiesenweg. Obwohl sie in den vergangenen Jahren recht zahlreich waren haben wir in diesem Jahr nur dieses Exemplar gesehen.
(© Karin Brümmer)
Großes Jungfernkind am 21.04.2016 im Tharandter Wald am Wiesenweg. Obwohl sie in den vergangenen Jahren recht zahlreich waren haben wir in diesem Jahr nur dieses Exemplar gesehen. (© Karin Brümmer)( Bild vergrößern)
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