Gymnancyla canella (Denis & Schiffermüller, 1775)

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Diagnose

Vorderflügel X–Y mm lang; hell(gelb)braun, mit zahlreichen dunklen Schuppen bestäubt, costal und subcostal aufgehellt; auf 1/3 und 7/8 jeweils eine cremefarbene Querlinie; innere Querlinie zum Basalfeld hin rotbraun gesäumt; äußere Querlinie zum Außenfeld hin rotbraun, zum Mittelfeld hin schwach graubraun gesäumt; Mittelfeld mit zwei dunkelbraunen Punkten in der Mitte und drei kurzen dunkelbraunen Längsstrichen entlang der inneren Querlinie; Außenfeld hellgrau oder hellbraun, mit dunklem Schatten am Apex.

Ähnliche Arten: Gymnancyla hornigii, bei der die Bestäubung mit dunklen Schuppen stärker ausgeprägt ist und die dadurch dunkler erscheint. Eine Genitaluntersuchung zur Artunterscheidung ist zu empfehlen.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: extrem selten

Merkmale

Verbreitung

Im Norden von Großbritannien und Dänemark südlich über Mitteleuropa bis Spanien, Italien, Malta und Griechenland inkl. Kreta (Karsholt & Razowski 1996), östlich in Russland bis Transbaikalien (Sinev 2008). 
In Deutschland 1947 erstmals auf der ostfriesischen Insel Wangerooge nachgewiesen (Jäckh 1951), dann 2009 auch von St. Peter-Ording (Kolligs 2011). Kommt auch im nahegelegenen Westjütland (Dänemark) vor (Wegner & Kayser 2006). Die Nennung der Art für Thüringen bei Nuss (2012) ist ein Fehleintrag (vergleiche Büchner 2013).

Lebensweise

Die Larven fressen an Kali-Salzkraut (Salsola kali) (Kolligs 2011), nach Palm (1986) auch an Melden (Atriplex spp.).

Lebensräume

In Deutschland nur von Salzstellen an der Nordseeküste mit Vorkommen des Kali-Salzkrautes (Salsola kali) bekannt.

Bestandssituation

Das Bundesland Schleswig-Holstein ist in besonderem Maße für die Erhaltung der Art in Deutschland verantwortlich, da hier der einzige aktuelle Nachweis aus Deutschland vorliegt (Kolligs 2011).

Literatur

  • Büchner, U. 2013: Kommentierte Checkliste der Microlepidoptera Thüringens. – Check-Listen Thüringer Insekten und Spinnentiere 21: 1–116.
  • Jäckh, E. 1951: Bemerkenswerte Lepidopterenfunde auf Wangeroog in den Jahren 1947, 1949 und 1950. – Zeitschrift für Lepidopterologie, Krefeld 1: 121–122.
  • Karsholt, O. & J. Razowski 1996: The Lepidoptera of Europe. A distributional checklist. – Apollo Books, Stenstrup, Denmark. 1–380, 1 CD-ROM.
  • Kolligs, D. 2011: Die Schmetterlingsfauna St. Peter-Ordings. – Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Geobotanik in Schleswig-Holstein und Hamburg 67: 213–236.
  • Nuss, M. et al. 2012 ("2011"): Rote Liste und Gesamtartenliste der Zünslerfalter (Lepidoptera: Pyraloidea) Deutschlands. Pp. 325–370. – In: Bundesamt für Naturschutz, Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3). – , Bonn - Bad Godesberg.
  • Palm, E. 1986: Nordeuropas Pyralider - med saerligt henblik paa den danske fauna (Lepidoptera: Pyralidae). Pp. 1–287, pls.1–8. – In: Lyneborg, L., Danmarks Dyreliv. Fauna Bøger 3 3. – National-Trykkerit, Copenhagen.
  • Sinev, S. Ju. 2008: Catalogue of the Lepidoptera of Russia (in Russian). – KMK Scientific Press, St. Petersburg and Moscow. 1–424.
  • Wegner, H. & C. Kayser 2006: Neubearbeitung der zünslerartigen Schmetterlinge von Hamburg, Schleswig-Holstein, dem nördlichen Niedersachsen und Bremen (Lepidoptera: Pyralidae). – Faunistisch-Ökologische Mitteilungen, Kiel Suppl. 33: 5–54.

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Autor(-en): Franziska Bauer, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 21.09.2017

Gymnancyla canella Ende Juli 2017 in Küstennaher Vegetation bei La Frannqui in Südfrankreich am Licht. Foto vom folgenden Tag
(© Friedmar Graf)


Gymnancyla canella Ende Juli 2017 in Küstennaher Vegetation bei La Frannqui in Südfrankreich am Licht. Foto vom folgenden Tag
(© Friedmar Graf)


Gymnancyla canella Ende Juli 2017 in Küstennaher Vegetation bei La Frannqui in Südfrankreich am Licht. Foto vom folgenden Tag
(© Friedmar Graf)


weibliche Genitalstruktur von Gymnancyla canella von einem der obigen Falter.
(© Friedmar Graf)
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