Diagnose
Vorderflügellänge 19–21 mm.
Flügeloberseiten orange mit schwarzen Flecken, im Basalfeld der Hinterflügel ein runder schwarzer Punkt, der aufgrund einer ausgedehnteren dunklen Umgebungsfärbung auch nur teileweise sichtbar sei kann; an den Außenrändern pfeilförmige Randflecke.
Flügelunterseiten: Hinterflügel basal mit mehreren Perlmuttflecken, im rotbraunen Basalfeld ein deutlicher schwarzer Punkt; die Fleckenbinde in der Flügelmitte mit mehreren Perlmuttflecken; vor dem Außenrand eine Reihe Perlmuttflecke, die nach Innen kontrastreich schwarz begrenzt sind.
Ähnliche Art: Beim Frühen Perlmuttfalter (Boloria euphrosyne) auf den Oberseiten an den Außenrändern dreieckige schwarze Flecke; Hinterflügel basal mit drei gelben und einem Perlmuttfleck, im rotbraunen Basalfeld ein kleiner schwarzer Punkt; in der Flügelmitte eine gelbe Fleckenbinde, nur der mittlere Fleck perlmuttglänzend; vor dem Außenrand eine Reihe Perlmuttflecke, die nach Innen dunkel verschwommen begrenzt sind.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): besonders geschützt
Rote Liste Sachsen: Vorwarnliste
Rote Liste Deutschland: Vorwarnliste (noch ungefährdet)
Merkmale
Verbreitung
B. selene ist vom nördlichen Fennoskandien durch ganz Europa südlich bis auf die Iberische Halbinsel, Norditalien und Griechenland verbreitet. Im Süden der Iberischen Halbinsel, auf den Balearen, Korsika, Sardinien, Mittel- und Süditalien sowie weiten Teilen Kroatiens und Griechenlands kommt die Art nicht vor. Wenngleich die gegenwärtige Verbreitung von B. selene nur bedingt durch klimatische Faktoren erklärt werden kann, wird aufgrund der Klimaerwärmung bis 2050 ein Verlust der gegenwärtigen europäischen Habitate, je nach Modell, um 24 – 31,5% erwartet (Settele et al. 2008). Östlich von Europa kommt B. selene über Russland, die Mongolei und Korea bis Sachalin sowie in Nordamerika vor (Tolman & Lewington 2012; Hall et al. 2014).
Lebensweise
Die Larven leben an verschiedenen Veilchenarten (Viola spp.).
Lebensräume
Bestandssituation
Literatur
- Hall, P. W., C. D. Jones, A. Guidotti & B. Hubley 2014: Butterflies of Ontario. – Royal Ontario Museum, Toronto. 488 S.
- Maresová, J., J. C. Habel, G. Nève, M. Sielezniew, A. Bartonová, A. Kostro-Ambroziak & Z. F. Fric 2019: Cross-continental phylogeography of two Holarctic Nymphalid butterflies, Boloria eunomia and Boloria selene. – PLoS ONE 14: e0214483.
- Settele, J., O. Kudrna, A. Harpke, I. Kühn, C. van Swaay, R. Verovnik, M. Warren, M. Wiemers, J. Hanspach, T. Hickler, E. Kühn, I. van Halder, K. Veling, A. Vliegenthart, I. Wynhoff, O. Schweiger 2008: Climatic Risk Atlas of European Butterflies. – BioRisk 1, Special issue: 1–712.
- Tolman, T. & R. Lewington 2012: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. – Franckh-Kosmos, Stuttgart. 319 S., 104 Tafeln. (Übersetzung und fachliche Bearbeitung der 1. Aufl. 1998 von M. Nuss; 2. Aufl. 2012 von Heidrun Melzer).
Links
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 21.09.2021
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Mehrere Sumpfwiesenperlmuttfalter flogen am 31.7.2012 in der Nähe des Dippelsdorfer Teiches
(© Eva-Maria Bäßler)
Mehrere Sumpfwiesenperlmuttfalter flogen am 31.7.2012 in der Nähe des Dippelsdorfer Teiches (© Eva-Maria Bäßler)( Bild vergrößern)
Diesen Sumpfwiesen-Perlmuttfalter fanden wir am 18.06.2014 bei Altenberg im NSG "Am Galgenteich"
(© Lothar Brümmer)
Diesen Sumpfwiesen-Perlmuttfalter fanden wir am 18.06.2014 bei Altenberg im NSG "Am Galgenteich" (© Lothar Brümmer)( Bild vergrößern)
Balzendes Pärchen des Sumpfwiesenperlmuttfalters im FND Orchideenwiese Gunzen bei Schöneck (Juni 2012).
(© Andreas Ihl)
Balzendes Pärchen des Sumpfwiesenperlmuttfalters im FND Orchideenwiese Gunzen bei Schöneck (Juni 2012). (© Andreas Ihl)( Bild vergrößern)
Sumpfwiesenperlmuttfalter auf einer Feuchtwiese nahe Moritzburg, 21.07.2012
(© Tommy Kästner)
Sumpfwiesenperlmuttfalter auf einer Feuchtwiese nahe Moritzburg, 21.07.2012 (© Tommy Kästner)( Bild vergrößern)
Männliches Genital von Boloria selene. Hessen, Friedewald, 11.07.1927, leg. J. Skell. coll. J. Skell. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Prep. MTD 33 Johanna Stahl.
(© Johanna Stahl & Matthias Nuß)
Männliches Genital von Boloria selene. Hessen, Friedewald, 11.07.1927, leg. J. Skell. coll. J. Skell. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Prep. MTD 33 Johanna Stahl. (© Johanna Stahl & Matthias Nuß)( Bild vergrößern)
Phallus von Boloria selene. Hessen, Friedewald, 11.08.1927, leg. J. Skell. coll. J. Skell. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Prep. MTD 33 Johanna Stahl
(© Johanna Stahl & Matthias Nuß)
Phallus von Boloria selene. Hessen, Friedewald, 11.08.1927, leg. J. Skell. coll. J. Skell. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Prep. MTD 33 Johanna Stahl (© Johanna Stahl & Matthias Nuß)( Bild vergrößern)
Weibliches Genital von Boloria selene. Hessen, Friedewald, 17.08.1957, leg. J. Skell. coll. J. Skell. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Prep. MTD 34 Johanna Stahl
(© Johanna Stahl & Matthias Nuß)
Weibliches Genital von Boloria selene. Hessen, Friedewald, 17.08.1957, leg. J. Skell. coll. J. Skell. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Prep. MTD 34 Johanna Stahl (© Johanna Stahl & Matthias Nuß)( Bild vergrößern)
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