Vorderflügellänge: 17–20 mm.
Flügeloberseiten der Männchen orange und deutlich violett glänzend; Weibchen überwiegend braun, Vorderflügel mit schwarzen Flecken und Hinterflügel vor dem Rand mit oranger Binde. Beide Geschlechter mit einer unregelmäßigen schwarzen Punktreihe vor dem Außenrand des Vorderflügels.
Flügelunterseiten: Vorderflügel matt orange, an den Rändern weißgrau; Hinterflügel weißgrau, basal mit schwacher blauer Färbung sowie einer orangenen Binde vor dem Hinterrand. Vorder- und Hinterflügel mit einer unregelmäßigen schwarzen Punktreihe vor dem Außenrand.
Ähnliche Arten: Das Männchen des Lilagold-Feuerfalters (Lycaena hippothoe) ist durch den auf die Flügelränder begrenzten violetten Schimmer verschieden. Das Weibchen des Violetten Feuerfalters ähnelt oberseits dem Männchen des Schwefelvögelchens (Lycaena tityrus). Letzterer Art fehlen auf den Hinterflügeln oberseits die blauen Keilflecke, unterseits besitzt sie im mittleren Bereich vor dem Hinterrand deutlich mehr schwarze Punkte.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): besonders geschützt
Rote Liste Sachsen: stark gefährdet
Rote Liste Deutschland: stark gefährdet
Merkmale
Verbreitung
Von Nordwestafrika über die Iberische Halbinsel, Südfrankreich, Elsass bis an die Ostsee (fehlt in Nordwesteuropa, Großbritannien und Fennoskandien), im nördlichen Mittelmeerraum östlich bis in die Türkei sowie weiter bis in den Südural, Südsibirien und die Mongolei (Bräu et al. 2013: 202–205).
Lebensweise
Die Larven leben an Großem Sauerampfer (Rumex acetosa), Kleinem Sauerampfer (Rumex acetosella) und Rispen-Sauerampfer (Rumex thyrsiflorus) (Nick et al. 2006; Bräu et al. 2013: 202–205).
Zum Nektarsaugen nutzen die Falter ein breites Spektrum an Blütenpflanzen (Reinhardt et al. 2007; Bräu et al. 2013: 202–205).
Lebensräume
Grünland, Weiden und Magerrasen, die nährstoffarm sind sowie extensiv beweidet oder gemäht werden. Die Larvennahrungspflanzen müssen warm, trocken und sonnenexponiert wachsen können, bedingt durch offenen Boden oder anstehendes Gestein. Sobald sich die umgebene Vegetation schließt und damit Feuchtigkeit und Schatten zunehmen oder Moos die potenziellen Nahrungspflanzen umgibt, werden diese nicht mehr genutzt (Bräu et al. 2013: 202–205).
Besiedelt in den Ebenen in Nordsachsen trockene Kiefern-Sandheiden, im Bergland hingegen geschützt liegende Feuchtwiesen (Sbieschne et al. 2014: 57–59).
Nick et al. (2006) empfehlen ein dreiteiliges Beweidungssystem, in dem jeweils eine Teilfläche für eineinhalb Jahre als Brache ungenutzt bleibt, um die Reproduktion dieser Schmetterlingsart zu gewährleisten.
Bestandssituation
Früher in Sachsen weit verbreitet aber selten, heute nur noch im Vogtland und im Freiberger Raum sowie in der Lausitz im Oberlausitzer Heide- und Teichgebiet, in der Muskauer Heide und im Zittauer Gebirge (Reinhardt et al. 2007; Sbieschne et al. 2014: 57–59).
Literatur
- Bräu, M., R. Bolz, H. Kolbeck, A. Nunner, J. Voith & W. Wolf 2013: Tagfalter in Bayern. – Eugen Ulmer, Stuttgart. 781 S.
- Nick, A., A. Strehmann F. Gottwald & J. Möller 2006: Larvalhabitate der Feuerfalter Lycaena hippothoe und L. alciphron auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Nordost-Brandenburg. – In: T. Fartmann & G. Herrmann, Larvalökologie von Tagfaltern und Widderchen in Mitteleuropa. – Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde 68 (3/4): 123–134.
- Reinhardt, R., H. Sbieschne, J. Settele, U. Fischer & G. Fiedler 2007: Tagfalter von Sachsen. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden Beiheft 11: 1–695, 1–48.
- Sbieschne, H., D. Stöckel, T. Sobczyk, M. Trampenau & R. Reinhardt 2014: Die Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) der Oberlausitz. Teil 4: Tagfalter. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 18: 224 S.
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Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 04.07.2020