Vorderflügellänge 19–20 mm.
Flügeloberseiten dunkelbraun; beim Männchen im Vorderflügel angrenzend an den zellfleck nach Außen manchmal orange Schattierungen; beim Weibchen stets ein großer, deutlicher Nierenfleck (Name!). Fransen schmutzig weiß. Hinterrand des Hinterflügels mit Zipfel.
Flügelunterseiten orange, Hinterflügel mit zwei mehr oder weniger parallel verlaufenden weißen Linien.
In der Natur sieht man die Falter meist mit zusammengeklappten Flügeln, so dass die Flügelunterseiten sichtbar sind.
Ähnliche Art: Unverwechselbar.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): Nicht besonders geschützt
Rote Liste Sachsen: ungefährdet
Rote Liste Deutschland: ungefährdet
Merkmale
Ei: rein weiß (dunkelt vor dem Schlupf der Larve nach), Microphyle ist ein kleines tiefes Loch (vergleiche Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni)).
Verbreitung
Von Irland, Großbritannien und dem südlichen Skandinavien südlich bis zur Iberischen Halbinsel, Italien und Griechenland, östlich bis Russisch Fernost, Nordostchina und die Koreanische Halbinsel (GBIF). Im Süden der Iberischen Halbinsel, auf den Balearen, Korsika, Sardinien, Sizilien und dem Peloponnes fehlt die Art.
Marabuto et al. (2022) analysierten die Verbreitung auf der Iberischen Halbinsel, wo die Art im nördlichen Drittel fast überall, im zentralen Drittel meist in den Bergen vorkommt und im Süden fehlt.
Lebensweise
Die Eier werden in der Regel einzeln an jungen, senkrecht nach oben stehenden Zweiggabeln von Prunus-Arten, insbesondere Schlehe (Prunus spinosa), aber auch Traubenkirsche (Prunus padus) und Späte Traubenkirsche (Prunus serotina) sowie die Obstgehölze Sauerkirsche (Prunus cerasus), Süßkirsche (Prunus avium), Mirabelle und Zwetschge (Prunus domestica) und Pflaume (Prunus domestica) abgelegt (Hermann 2007). Die Eier überwintern.
Lebensräume
In Schlehengebüschen jeglicher Ausprägung, in Auwäldern und an Fließgewässern mit Traubenkirsche und im Siedlungsraum mit Obstgehölzen der Gattung Prunus. Fast alle Lebensräume, in denen die Nahrungspflanzen vorkommen, außer in mit Pflanzenschutzmitteln behandelten Obstanlagen sowie inmitten großflächiger Waldbestände (Hermann 2007).
Bestandssituation
Die Art kann in sehr vielen Lebensräumen nachgewiesen werden, wird als Falter jedoch relativ selten gesichtet. Ein zuverlässiger Nachweis ist durch die Eisuche im Winter möglich (Hermann 2007).
Literatur
- Hermann, G. 2007: Tagfalter suchen im Winter. Zipfelfalter, Schillerfalter und Eisvögel. – Books on Demand, Norderstedt. 224 S.
- Marabuto, E., P. Pires, F. Romão, P. Lemos & T. Merckx 2022: A review of the distribution and ecology of the elusive Brown Hairstreak butterfly Thecla betulae (Lepidoptera, Lycaenidae) in the Iberian Peninsula. – Nota Lepidopterologica 45: 101–118.
Links
Autor(-en): Tommy Kästner, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 06.04.2025