Pflaumen-Zipfelfalter (Satyrium pruni (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge 15–16 mm.

Flügeloberseiten dunkelbraun, Hinterflügel vor dem hinteren Außenrand mit orangen Flecken sowie einem Zipfel am Flügelrand; Weibchen auch auf dem Vorderflügel mit orangen Flecken vor dem Außenrand.

Flügelunterseiten dunkelbraun, mit einer feinen weißen Strichellinie, Hinterflügel vor dem Außenrand mit einer langen Reihe oranger, miteinander verbundener Flecke, an die Innen eine Reihe schwarzer, weiß begrenzter Punkte liegt.

In der Natur sieht man die Falter meist mit zusammengeklappten Flügeln, so dass die Flügelunterseiten sichtbar sind.

Ähnliche Art: Der Braune Eichenzipfelfalter (Satyrium ilicis) weist ebenfalls dunkelbraune Flügel und unterseits eine feine weiße Strichellinie auf, die aber unregelmäßig ist und auf dem Hinterflügel befinden sich vor dem Hinterrand nur einzelne orange Flecke, die nicht miteinander verbunden sind.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): Nicht besonders geschützt
Rote Liste Sachsen: stark gefährdet
Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Ei: weißlich, grau oder hellbraun, Micropyle mit allmählich einfallendem Rand (vergleiche Nierenfleck (Thecla betulae).

Verbreitung

Von England, Südschweden und Finnland südlich bis Nordspanien, Südfrankreich, Bulgarien und die Türkei, östlich bis Japan (GBIF).

Lebensweise

Die Eier werden einzeln oder zu zweien bevorzugt an jungen, ein- bis dreijährigen Schlehenzweigen oder an glattrindigen Stämmchen jüngerer, ein bis zwei Meter hoher Schlehenbüsche abgelegt. Typisch sind Stammablagen in weniger als 20 cm Höhe und Zweigablagen in 30–100 cm Höhe. An den Zweigen werden die Eier überwiegend unterseits in Zweig- und Dornengabeln abgelegt. Neben Schlehe (Prunus spinosa) werden auch Pflaume (Prunus domestica) und Gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) genutzt (Hermann 2007).

Lebensräume

Gebüsche an Waldrändern, Hecken, Lichtungen und ungenutzte Flächen mit Schlehenbüschen, Obstbestände mit Pflaumenbäumen, soweit diese nicht mit Insektiziden behandelt werden sowie Auwälder und Gehölze an Gewässerrändern mit Traubenkirschen. In diesen Lebensräumen werden die Eier an Orte mit hoher Luftfeuchtigkeit, mäßiger bis fehlender Besonnung sowie in Heckennischen hineinragende dünne Zweige abgelegt. Alte, knorrige und von Flechten bewachsene Schlehenbüsche werden nicht besiedelt (Hermann 2007). 

Bestandssituation

Literatur

  • Hermann, G. 2007: Tagfalter suchen im Winter. Zipfelfalter, Schillerfalter und Eisvögel. – Books on Demand, Norderstedt. 224 S.
  • Koch, M. 1984: Wir bestimmen Schmetterlinge. – Neumann Verlag, Leipzig & Radebeul, 792 S.
  • Weidemann, H.-J. 1995: Tagfalter. – Naturbuch Verlag, Augsburg. 659 S.

Links

Autor(-en): Matthias Nuß, Bernd-Jürgen Kurze. Letzte Änderung am 16.12.2022

Pflaumenzipfelfalter im Mai 2012 an einem Feldweg nahe Langebrück
(© Thomas Naundorf)


Mehrere Exemplare des Pflaumenzipfelfalters wurden an Waldsäumen nahe der Papitzer Lachen bei Schkeuditz gesichtet
(© Bernd Garbe)


Satyrium pruni (Unterseite)
(© Thomas Sobczyk)


Pflaumenzipfelfalter. Regensburg, 20.06.1940, leg. K. Fleischmann. Coll. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden
(© Matthias Nuß)


Larve von S. pruni bei Weißensand (Vogtl.) im Juni 2004
(© Matthias Hartung)


Puppe von S. pruni in Weißensand (Vogtl.) im Juni 2004
(© Matthias Hartung)
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