Kommadickkopf (Hesperia comma (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügellänge 14–16 mm.

Flügeloberseiten braun und orange, mit hellockerfarbenen eckigen Flecken. Männchen in der Mitte des Vorderflügels mit breitem schwarzen Längsstrich, der in der Mitte einen Silberstrich aufweist; dem Weibchen fehlt der Längsstrich.

Flügelunterseiten deutlich heller, mit braunen, orangen und hell-olivgrünen Farben sowie kontrastierenden weißen eckigen Flecken.

Fühlerenden spitz ausgezogen.

Ähnliche Art: Dem Frühen Kommadickkopf (Ochlodes sylvanus) fehlt der Siberstreif im schwarzen Längsstrich des Vorderflügels des Männchens und die hellen Flecken sind nicht kontrastierend hellocker oder weiß sondern orange.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): Nicht besonders geschützt
Rote Liste Sachsen: stark gefährdet
Rote Liste Deutschland: gefährdet

Merkmale

Männliches Genital: Uncus distal dreieckig, undeutlich gespalten, Gnathos lang zweizipfelig; Valven dorso-distal mit zwei großen Zähnen, welche die Costa deutlich überragen. Phallus mit einem Cornutus und posterior mit einer kielartigen Sklerotisierung.
Weibliches Genital: Corpus bursae durch sichtbaren, stark sklerotisierten Ductus bursae deutlich vom Antrum entfernt. Eine wulstartige Sklerotisierung des Antrums wie bei Ochlodes sylvanus als auch eine nicht sklerotisierte Zone im 8. Segment fehlen.

Verbreitung

Von Großbritannien, Skandinavien und Finnland südlich bis zur Iberischen Halbinsel, den Balearen, Korsika, Italien, Sizilien und Griechenland (PESI). Im Osten bis Fernost (Sinev 2019) und Alaska (Forister et al. 2004). Im übrigen Nordamerika vorkommende Populationen sind nicht conspezifisch (Forister et al. 2004; Hall et al. 2014).

Lebensweise

Lebensräume

Bestandssituation

Literatur

  • Fartmann, T. & H. Matthes 2003: Störungen als ökologischer Schlüsselfaktor beim Komma-Dickkopffalter (Hesperia comma). –  Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde 65: 131–148.
  • Forister, M. L., J. A. Fordyce & A. M. Shapiro 2004: Geological barriers and restricted gene flow in the holarctic skipper Hesperia comma (Hesperiidae). – Molecular Ecology 13: 3489–3499.
  • Hall, P. W., C. D. Jones, A. Guidotti & B. Hubley 2014: Butterflies of Ontario. – Royal Ontario Museum, Toronto. 488 S.
  • Hermann, G. & R. Steiner 1997: Eiablage- und Larvalhabitat des Komma-Dickkopffalters (Hesperia comma Linné, 1758) in Baden-Württemberg (Lepidoptera, Hesperiidae). – Carolinea 55: 35–42.
  • Sinev, S. Ju. 2019: Catalogue of the Lepidoptera of Russia. – Zoological Institute, St. Petersburg. 448 S.
  • Streitberger, M. & T. Fartmann 2016: Vegetation heterogeneity caused by an ecosystem engineer drives oviposition-site selection of a threatened grassland insect. – Arthropod-Plant Interactions 10: 545–555.

Links

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 09.12.2021

Männchen des Kommadickkopfs im August 2015 nördlich von Chamonix-Mont-Blanc auf 1770 m (Frankreich)
(© Matthias Nuß)


Weibchen des Kommadickkopfes auf Rotklee im August 2015 nördlich von Chamonix-Mont-Blanc auf 1830 m (Frankreich)
(© Matthias Nuß)


Kommadickköpfe auf Rotklee im August 2015 nördlich Chamonix-Mont-Blanc auf 1830 m (Frankreich). Vorn Männchen, hinten Weibchen.
(© Matthias Nuß)


Weibchen des Kommadickkopfes Ende Juli 2016 am Rande der Königsbrücker Heide
(© Matthias Nuß)


Königsbrück, Oktober 2021
(© Kai Schwabe)


Männliches Genital von Hesperia comma (ohne Phallus). Exemplar: Dresden-Soebrigen, 04.08.1903, leg. E. Möbius, coll. Museum für Tierkunde Dresden. Prep. MTD 313, S. Buschmann
(© Sebastian Buschmann & Matthias Nuß)


Phallus von Hesperia comma. Exemplar: Dresden-Soebrigen, 04.08.1903, leg. E. Möbius, coll. Museum für Tierkunde Dresden. Prep. MTD 313, S. Buschmann
(© Sebastian Buschmann & Matthias Nuß)


Weibliches Genital von Hesperia comma. Exemplar: Dresden, Plauenscher Grund, 1900, W. Heinitz, coll. Museum für Tierkunde Dresden. Prep. MTD 310, S. Buschmann
(© Sebastian Buschmann & Matthias Nuß)
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