Körperlänge ohne Flügel: Männchen 25–30 mm, Weibchen 27–35 mm + Legeröhre 33-38 mm, eine der größten sächsischen Langfühlerschrecken.
Färbung fast einheitlich grün, Flügeloberkante oder Beine können gelbbraun gefärbt sein.
Kopf: Fühler länger als Körper.
Thorax: Flügel überragen die Hinterknie, Schenkeldornen auffallend groß und schwarz.
Hinterleib: Cerci der Männchen mit großem Innenzahn und etwa so lang wie Styli; Legeröhre der Weibchen überragt Flügel, leicht nach unten gebogen.
Gesang der Männchen: schwirrende Verse von zwei bis 12 Sekunden Dauer, welche am Tag und in der Nacht sehr ähnlich klingen. Gesang ähnelt stark dem der Zwischterschrecke (Tettigonia cantans), ist aber deutlich leiser und mehr scheppernd als schwirrend. Das Maximum der Gesangsaktivität wird am späten Nachmittag erreicht und verringert sich nach Sonnenuntergang.
Ähnliche Art: Bei der Zwitscherschrecke (
Tettigonia cantans) reichen die Flügel nur etwa bis zu den Hinterknien und die Legeröhre der Weibchen ist nach oben gebogen. Das Grüne Heupferd (
Tettigonia viridissima) besitzt kleine unauffällige Schenkeldornen, die Flügel der Weibchen reichen bis zum Legeröhrenende und die Styli der Männchen überragen deutlich den Innenzahn der Cerci.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Rote Liste Sachsen: extrem selten
Rote Liste Deutschland: ungefährdet
Merkmale
Verbreitung
Eine kontinentale Art, die von Deutschland südlich bis Italien und Griechenland sowie östlich bis zum Ural vorkommt (PESI). In Deutschland erreicht sie eine nördliche und westliche Verbreitungsgrenze und ist nur aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen bekannt (Fischer et al. 2016).
Lebensweise
Die Eier werde in den Boden abgelegt und überwintern mindestens zweimal. Die Adulten treten von Juni bis Oktober, mit einem Höhepunkt von Juli bis August auf (Fischer et al. 2016).
Lebensräume
Trocken-warme Lebensräume mit hoher Vegetationsstruktur und offenen Bodenstellen, wie Brachen, Ruderalfluren und Wegränder (Fischer et al. 2016).
Bestandssituation
Das östliche Heupferd ist in Sachsen extrem selten und kommt nur lokal vor.
Literatur
- Börner, J., K. Richter, M. Schneider & S. Straube 1994: Rote
Liste Heuschrecken. - In: Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie
(Hrsg.): Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege. Radebeul. 12
S.
- Fischer, J., D. Steinlechner, A. Zehm, D. Poniatowski, T. Fartmann, A.
Beckmann & C. Stettmer 2016: Die Heuschrecken Deutschlands und
Nordtirols - Bestimmen - Beobachten – Schützen. – Quelle & Meyer,
368 S.
- Klaus, D. & D. Matzke 2010: Heuschrecken, Fangschrecken,
Schaben und Ohrwürmer - Rote Liste und Artenliste Sachsens. –
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie –
Druckerei Wagner GmbH. 36 S.
- Roesti, C. & B. Keist 2009: Die Stimmen der Heuschrecken mit DVD. – Haupt Verlag, Bern.
- Schirmel, J. & T. Fartmann 2013: Coexistence of two related bush-cricket species (Orthoptera: Tettigonia caudata, T. viridissima) in an agricultural landscape. – Biologia 68 (3): 510–516.
Autor(-en): Tommy Kästner, Charlotte Kricke, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 25.07.2024