Körper dorsoventral abgeflacht, flügellos, mit kräftigen Klammerfüßen. Kopf mit reduzierten Augen, kurzen, drei- bis fünfgliedrigen Antennen sowie beißend-kauenden oder stechend-saugenden Mundwerkzeugen. Eier mit einem durch präformierten Rand absprengbaren Deckel und einem Vaginalsekret stets an Haaren oder Federn geklebt.
Weltweit gibt es etwa 4.900 Arten der Tierläuse.
Kopflaus,
Kleiderlaus und
Filzlaus leben wirtsspezifisch als Parasiten am Menschen. Kopf- und Filzläuse kommen in Mitteleuropa häufiger vor als allgemein angenommen. Vor allem der Kopflausbefall stellt bei Kindern ein Problem dar (Kayser et al. 2005). Aber auch bei den Haustieren treten eine Anzahl Lausarten als Parasiten auf (Zlotorzycka et al. 1974).
Beschreibung
Körperlänge 0,35 – 11,8 mm, meist 2 – 4 mm. Der Körper ist dorso-ventral abgeflacht. Kopf mit beißend-kauenden oder stechend-saugenden Mundwerkzeugen, 3 – 5 gliedrigen Antennen, die Komplexaugen sind auf 1–2 Ommatidien reduziert oder fehlend, Ocellen fehlen. Thorax ohne Flügel, die drei Segmente weitgehend miteinander verschmolzen und mit nur einem Stigmenpaar; die Beine sind spezialisiert zum Festhalten auf dem Wirt. Abdomen embryonal mit 11 Segmenten, bei Larven und Adulten lassen sich aber nur 8 – 10 zählen, die mehr oder weniger miteinander verschmolzen sind; die Reduktion erfolgt während der Postembryogenese.
Lebensweise
Permanente, obligatorische Ektoparasiten auf Vögeln („Federlinge“) und Säugetieren („Haarlinge“, Läuse). Sie ernähren sich von keratinhaltigen Hautbestandteilen, Federn, Blutresten und Blut (Mallophaga). Rhynchophtirina und Anoplura sind Blutsauger (Anoplura). Postembryogenese hemimetabol mit drei Larvenstadien.
Literatur
- Barker, S. C., M. Whiting, K. P. Johnson & A. Murrell : Phylogeny of the lice (Insecta, Phthiraptera) inferred from small subunit rRNA. – Zoologica Scripta 32 (5): 407–414.
- Habedank, B. 2010: Läuse – Biologie, medizinische Bedeutung und Bekämpfung. – Denisia, Linz 30: 191–212.
- Kayser, F. H., E. C. Böttger, R. M. Zinkernagel, O. Haller, J. Eckert & P. Deplazes 2005 (11. Aufl.): Medizinische Mikrobiologie. - Georg Thieme, Stuttgart & New York. 765 S.
- Mey, E. 2003 (2. Aufl.): Ordnung Phthiraptera. Tierläuse, Lauskerfe. S. 308–330. – In: H. H. Dathe, Insecta. – In: H.-E. Gruner, Lehrbuch der Speziellen Zoologie 1 (5). Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin.
- Zlotorzycka, J., W. Eichler & H. W. Ludwig 1974: Taxonomie und Biologie der Mallophagen und Läuse mitteleuropäischer Haus- und Nutztiere. – Parasitologische Schriftenreihe 22: 1–160.
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 03.05.2013