
Vergängliche Jungfrau in Nabburg, Juli 2020. © Matthias Nuß
Einst war die Vergängliche Jungfrau (Ephoron virgo) in vielen deutschen Flüssen zu Hause. Die adulten Eintagsfliegen erscheinen in großer Anzahl und erzeugen so ein außergewöhnliches Naturschauspiel. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde die Art immer seltener und galt 1980 in ganz Deutschland als ausgestorben. Glücklicherweise scheint sie von der sich verbessernden Wasserqualität einiger Flüsse zu profitieren und wurde 2022 auch in Sachsen wieder nachgewiesen. An dieser Stelle möchten wir alle einladen, die Wiederbesiedlung von Sachsens Flüssen mit zu dokumentieren. Von Mitte Juli bis in den August fliegen die Tiere mit Einbruch der Dunkelheit für etwa 45 Minuten, um sich in der Luft zu paaren und anschließend die Eier auf der Wasseroberfläche von Flüssen zu entlassen. Sie werden dabei von künstlichen Lichtquellen angelockt und sind so leicht zu dokumentieren. Allerdings wird durch diese Anlockung der Lebenszyklus unterbrochen, weshalb der Lichtreduktion an Flüssen eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.