Diagnose
Körperlänge: 10,0–13,0 mm.
Kopf: braunschwarz, leicht erzfarbig glänzend. Wangen vor den Augen parallel verlaufend, Strinkeil nach vorn frei, so lang wie die Wangen. Fühler schwarz, 3. Glied vorn breit weißlich-gelb.
Thorax: Halsschild, Schildchen und Halbdecken braun, teils mit leicht grünlichem Erzglanz, dicht mit schwarzen Punktgruben übersät. Halsschild an den vorderen Seitenrändern gezähnelt. Halsschildseitenecken gerundet. Beine braunschwarz, Schienen in der Mitte aufgehellt.
Abdomen: Seitenrand des Hinterleibs abwechselnd schwarz / weißlich-gelb gefleckt.
Ähnliche Art: Der kleinere Rhacognathus punctatus mit komplett schwarzen Fühlern.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Troilus luridus ist in fast ganz Europa und weiter bis Sibirien, sowie über Vorderasien bis weit in die Orientalis nach Indien und Myanmar verbreitet. In Deutschland überall verbreitet und oft häufig.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist in ganz Sachsen und dabei bis in die der Kammbereiche des Erzgebirges zerstreut verbreitet. In Nordsachsen hauptsächlich alte Funde. In der Lausitzer Heide- und Teichlandschaft weitestgehend fehlend.
Lebensweise
Die Überwinterung erfolgt als erwachsenes Tier in der Laub- oder Nadelstreu sowie unter Borke, wobei sich die Tiere erste sehr spät ins Winterquartier zurückziehen. Eier werden vom späten Frühjahr bis in den Spätsommer an Laubblätter oder Nadeln abgelegt, so dass Larven über einen sehr langen Zeitraum zu beobachten sind. Erste erwachsene Tiere der neuen Generation sind ab Juli zu finden. Die Art bewohnt Gehölze, ist aber auch oft in der Krautschicht darunter zu finden. Die Ernährung erfolgt ohne Spezialisierung von verschiedenen Raupen und Larven. So ist sie ein wichtiger Prädator von Schmetterlings- und Blattwespenraupen, aber auch von verschiedenen Blattkäferlarven.
Lebensräume
Troilus luridus besiedelt Laub- und Nadelwälder, aber auch Einzelbäume und wurde im Erzgebirge auch in Moorheiden gefunden. Aufgrund der räuberischen Ernährung ist keine allzu feste Bindung an bestimmte Lebensraumumstände gegeben.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen mäßig häufig. Aufgrund einer schwachen Gefährdung gehört sie auf die Vorwarnliste gefährdeter Arten.
Literatur
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- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
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- Niedringhaus, R. & M. Stöckmann & E. Wachmann 2020: Die Wanzen Deutschlands – Bestimmungsschlüssel für alle Familien und Gattungen – WaBV, Scheeßel.
- Péricart, J. 2010: Hémiptères Pentatomoidea Euro–Méditerranéens. Volume 3: Podopinae et Asopinae – Faune de France 93: 316S..
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 02.05.2025
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Spitzbauchwanze ( Troilus luridus) im Oktober 2013, nähe Liegau-Augustusbad
(© Tilmann Adler)
Spitzbauchwanze ( Troilus luridus) im Oktober 2013, nähe Liegau-Augustusbad (© Tilmann Adler)( Bild vergrößern)
Pöhla, Luchsbachtal, 09. März 2025
(© Uwe Kaettniß)
am Galgenteich in Altenberg, 17.08.2017
(© Eva-Maria Bäßler)
am Galgenteich in Altenberg, 17.08.2017 (© Eva-Maria Bäßler)( Bild vergrößern)
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