Emblethis griseus (Wolff, 1802)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 5,4–6,7 mm.

Kopf: dreieckige Grundform, farblich vom Rest des Tiere nicht abgesetzt, Fühler lang und schlank.

Thorax: Vorderrand des Halsschildes konvex, seine Vorderecken die Augen umschließend, Halsschildseitenränder so schmal wie der Stirnkeil.

Abdomen: hellgrau-bräunlich mit Flecken, recht breit, Tier dadurch breit-oval erscheinend, erstes Glied der Hintertarsen doppelt so lang wie 2.+3. zusammen.

Ähnliche Arten: AS_Gonianothusmarginepunctatus mit geraden Halsschildvorderrand, Vorderecken des Halsschildes umschliessen die Augen nicht. Emblethis denticollis mit schmalem Halsschildseitenrand, oft zahnartigem Anhängsel am vorderem Pronotumseitenrand, 1. Hintertarsenglied nur 1,5x Länge 2. + 3. Tarsenglied zusammen. Emblethis verbasci und Emblethis duplicatus mit breitem Halsschildseitenrand, 1. Hintertarsenglied mehr als doppelt so lang, wie 2. + 3. Tarsenglied zusammen..

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

 

Verbreitung

Die Verbreitung der mediterranen Art reicht bis nach Mitteleuropa und nach Osten bis Kleinasien und zum Kaukasus. Emblethis denticollis scheint vom Klimawandel zu profitieren.

Vorkommen in Sachsen

Emblethis griseus kommt im Sächsischen Flachland zerstreut vor. Die Funde reichen bis ins Hügelland. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Art noch extrem selten. Aus dieser Zeit liegen nur zwei Einzelfunde aus Sachsen vor.

Lebensweise

Wie bei den meisten Bodenwanzen überwintern erwachsene Tiere. Im Laufe des Sommers entwickelt sich in geeigneten Jahren eine zweite Generation.

Lebensräume

Wie Emblethis denticollis bevorzugt auch Emblethis griseus offene Standorte auf sandigen oder lehmigen Standorten mit reichlichem Angebot an samenbildenden Pflanzen und Streu am Boden. So werden gern Ruderalbiotope mit zahlreichen Kreuzblütlern (Brassicaceae), Borretschgewächsen (Boraginaceae), Gändefuß- und Knöterichgewächse (Chenopodiaceae, Polygonaceae) und Korbblütlern (Asteraceae) besiedelt. Oft sind die Standorte weniger eutroph und lückiger bewachsen als bei der Schwesterart Emblethis denticollis. Beide Arten können aber auch nebeneinander vorkommen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen selten, jedoch aufgrund der Biotopansprüche ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182.
  • Dietze, R., M. Münch & D. Vogel 2006: Bemerkenswerte Funde von Wanzen in Sachsen - Sächsische Entomologische Zeitung Leipzig 1: 2-32.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro-méditerranéens. Vol. 3 - Faune de France 84C: 1-487.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. - Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.03.2025

Emblethis griseus, Rietschen, Brache östlich Ortsteil Nappatsch (Deutschland, Sachsen, Landkreis Görlitz), 07.09.2008
(© Michael Münch)


Weibchn von Emblethis griseus (Wolff, 1802), Gemarkung Hohenprießnitz, Puppenstube am Fichtbusch, August 2018
(© Michael Happ)


Klitten, 11.06.2021
(© Andreas Ihl)


Weibchn von Emblethis griseus (Wolff, 1802), Gemarkung Hohenprießnitz, Puppenstube am Fichtbusch, August 2018
(© Michael Happ)
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