Körperlänge: 3,7–4,7 mm.
Kopf: schwarz, dreieckeckig. Fühler schwarz.
Thorax: Schmaler Seitenrand und hinterer Abschnitt des ansonsten schwarzen Halsschildes, sowie die meist verkürzten Halbdecken hellbraun mit dunklen Punkten. Punkte auf den Halbdecken in Reihen angeordnet. Im Bereich der Innenwinkel der Halbdecken kein rautenförmiger schwarzer Fleck. maximal eine leichte Häufung von Punktgruben. Membranrest schwarz, mit hellen Adern. Vorderschenkel gezähnt. Schenkel alle schwarz. Hinterschienen stets schwarz, die anderen zum Teil hell. Das erste Glied der Hintertarsen kürzer als das 2. und 3. zusammen.
Abdomen: schwarz, längs-oval. Beim Männchen die Pygidigalplatte (Abdeckung des Genitalsegmentes auf der Oberseite) breit und hinten bogenförmig endend.
Ähnliche Arten:
Trapezonotus anorus-Arten mit ungezähnten Vorderschenkeln.
Trapezonotus ullrichi mit rein gelben Fühlergliedern 2 und 3.
Trapezonotus arenarius mit deutlichem rautenförmigen schwarzen Makel am Innenwinkel der Halbdecken. Hinterschienen schwarz. Meist makropter. Pygidigalplatte beim Männchen hinten fast gerade, schmal.
Trapezonotus dispar mit deutlichem rautenförmigen schwarzen Makel am Innenwinkel der Halbdecken. Hinterschienen mindestens am Ende orangegelb. Oft brachypter. Pygidigalplatte beim Männchen hinten fast gerade, breit.
Merkmale
Verbreitung
Die Art besitzt eine boreo-montane Verbreitung. Sie kommt im Norden Mitteleuropas und Skandinavien vor, sowie in den Alpen und den Gebirgen Südeuropas. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet über Innerasien und Sibirien bis Korea. Ferner kommt sie in Nordamerika vor.
Vorkommen in Sachsen
Trapezonotus desertus ist früher aufgrund der schwierigen Unterscheidbarkeit mit Trapezonotus arenarius sicher übersehen worden. Er kommt im Norden Sachsens in Sandheiden vor. Die Art ist bestimmt unterkartiert.
Lebensweise
Die Adulten überwintern und erscheinen im Frühjahr zur Paarung und leben bis Ende Juni. Aus den den Sommer über zu findenden Larven entwickeln sich ab Mitte Juni die ersten Erwachsenen der neuen Generation. Es wird eine Generation pro Jahr durchlaufen. Die Art lebt als unspezifischer Samensauger fast ausschließlich am Boden und in der Streu.
Lebensräume
Trapezonotus desertus bewohnt Lebensräume mit Heidekraut (Calluna vulgaris). In Sachsen sind dies meist Sandheiden. In Norddeutschland werden auch moorige Heiden besiedelt. Auch im Gebirge (Alpen, Schwarzwald) kommt sie in Calluna-Heiden vor.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen selten. Eine Gefährdung ist aufgrund der Biotopansprüche anzunehmen.
Literatur
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
- Jordan, K. H. C. 1973: Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" 1963) (Hemiptera, Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 17: 151–155.
- Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 3 – Faune de France 84C: 1–487.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 19.04.2025