Trapezonotus dispar Stål, 1872

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 4,6–5,3 mm.

Kopf: schwarz, dreieckeckig. Fühler schwarz. Beim Männchen das erste Glied hell.

Thorax: Schmaler Seitenrand und hinterer Abschnitt des ansonsten schwarzen Halsschildes, sowie die meist voll entwickelten Halbdecken hellbraun mit dunklen Punkten. Punkte auf den Halbdecken in Reihen angeordnet. Im Bereich der Innenwinkel der Halbdecken ein rautenförmiger schwarzer Fleck. Membran schwarz, mit hellen Adern. Vorderschenkel gezähnt. Schenkel beim Männchen alle wenigstens zum Teil gelbrot, z.T. an der Basis schwarz. Hinterschienen bei beiden Geschlechtern hell. Das erste Glied der Hintertarsen kürzer als das 2. und 3. zusammen.

Abdomen: schwarz, längs-oval. Beim Männchen die Pygidigalplatte (Abdeckung des Genitalsegmentes auf der Oberseite) breit und hinten fast gerade.

Ähnliche Arten: Trapezonotus anorus-Arten mit ungezähnten Vorderschenkeln. Trapezonotus ullrichi mit rein gelben Fühlergliedern 2 und 3. Trapezonotus arenarius mit deutlichem rautenförmigen schwarzen Makel am Innenwinkel der Halbdecken. Hinterschienen schwarz. Meist makropter. Pygidigalplatte beim Männchen hinten fast gerade, schmal. Trapezonotus desertus ohne rautenförmigen schwarzen Makel am Innenwinkel der Halbdecken. Hinterschienen schwarz. fast ausschließlich brachypter. Pygidigalplatte beim Männchen hinten bogenförmig, breit.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Nomenklatur

Trapezonotus quadratus (Fabricius, 1798)

Merkmale

Verbreitung

Die Art bewohnt das südliche Mitteleuropa und Südeuropa sowie Nordafrika. Nach Osten reicht die Verbreitung bis Zentral- und Südrussland sowie über Kleinasien in die Kaukasusregion. In Deutschland nördlich der Mittelgebirge nur vereinzelte Funde. Im Süden ist Trapezonotus dispar mancherorts häufig.

Vorkommen in Sachsen

Trapezonotus dispar ist in Sachsen zerstreut verbreitet und kommt bis in geschützte Lagen der Kammregion vor.

Lebensweise

Die überwinternden erwachsenen Tiere und erscheinen im Frühjahr zur Paarung. Die Eiablage erfolgt im Mai und Juni. Den gesamten Sommer über sind Larven zu finden. Die ersten Erwachsenen der neuen Generation treten ab Ende Juli auf. Es wird in Süddeutschland zum Teil eine weitere Generation durchlaufen, so das Larven bis in den Spätherbst auftreten können und gegebenenfalls überwintern. Die Art lebt als unspezifischer Samensauger fast ausschließlich am Boden in der Streu oder zwischen Laub und unter totem Holz. Es gibt Vermutungen, dass auch Pilze eine Rolle in der Ernährung spielen könnten, da die Art oft in stark verpilztem Substrat gefunden wird.

Lebensräume

Trapezonotus disparist eine Art lichter Laubwälder und Waldsäume. Vereinzelt kommt er auch an Nadelwaldsäumen vor. Die Art bevorzugt allgemein feuchtere und schwerere Böden als die Schwesterart Trapezonotus arenarius. Daher kommen beide kaum im selben Lebensraum vor.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2005: Kommentiertes vorläufiges Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) im Freistaat Sachsen [HET] – Ergänzungsbeitrag (V) – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen 72: 3–5.
  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69–100.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 3 – Faune de France 84C: 1–487.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 19.04.2025

Trapezonotus dispar, Berbersdorf, Tal der Großen Striegis unterhalb der Autobahnbrücke (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 23.04.2008
(© Michael Münch)


Trapezonotus dispar, Berbersdorf, Tal der Großen Striegis unterhalb der Autobahnbrücke (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 23.04.2008
(© Michael Münch)


Trapezonotus dispar, Berbersdorf, Tal der Großen Striegis unterhalb der Autobahnbrücke (Deutschland, Sachsen, Landkreis Mittelsachsen), 23.04.2008
(© Michael Münch)
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