Vorderflügel braun; bei 1/4 und 2/3 jeweils eine schwarzbraune Querbinde; innere Querbinde bisweilen fehlend; Mittelfeld in der distalen Hälfte cremeweiß; Mittelfeld mit einem gefüllten schwarzbraunen Ring- und Nierenmakel im Diskalfeld; Außenfeld schwarzbraun.
Ähnliche Arten: Bei Udea inquinatalis befindet sich die äußere Querlinie bei 3/4; die Aufhellung im Mittelfeld ist deutlich schwächer ausgeprägt und ihr Außenfeld ist heller.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Rote Liste Deutschland: stark gefährdet
Nomenklatur
Pyralis hamalis Thunberg, 1788
Pyralis nyctemeralis Hübner, 1796
Hercyna intricalis Eversmann, 1854
Pyrausta nyctemeralis amurensis Rebel, 1907
Merkmale
Verbreitung
Eine boreo-montane Art. In Europa im Norden in Dänemark, Skandinavien, Finnland, Nordrussland und im Baltikum, in Mitteleuropa montan in den Mittelgebirgen Belgiens, Frankreichs, Deutschlands, der Schweiz, Österreichs, Tschechiens, der Slowakei und der Ukraine. Die Vorkommen in Nord- und Mitteleuropa dürften über Weißrussland und Ostpolen miteinander in Verbindung stehen. In Russland in den borealen Wäldern östlich bis in der Fernen Osten und auf Sachalin, dort mit der Unterart U. h. amurensis Rebel, 1907 vertreten (GBIF; PESI; Sinev 2019; Buszko 2020).
Lebensweise
Die Larven entwickeln sich an Anemonen (Anemone sp., Ranunculaceae), Waldsauerklee (Oxalis sp., Oxalidaceae), Heidelbeeren (Vaccinium sp., Ericaceae) und leben in einem Gespinst zwischen den Blättern dieser Pflanzen (Schütze 1931).
Lebensräume
In Deutschland in Kiefernwäldern mit hohen Heidelbeerbeständen. Im Fernen Osten Russlands in lichten Nadel-Laubwäldern und Steinbirkenwäldern, in den Bergen zwischen felsigen Stellen oder auf Wiesen in der Taiga-Zone (Kirpichnikova 2009).
Bestandssituation
Im 19. Jahrhundert aus Hessen bekannt (Mörtter & Kinkler 2011).
In Sachsen nur historische Nachweise, aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bei Zittau, Friedersdorf bei Neusalza, Niesky und Rachlau sowie zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Hohburg, Bautzen und auf dem Erzgebirgskamm (Sobczyk et al.; Insekten Sachsen).
In Deutschland sind seit 2001 Nachweise nur aus Baden-Württemberg und Bayern bekannt. In Bayern wurde Udea hamalis 1999 in den zwei Naturwaldreservaten Schornmoos, einem naturbelassenen Bergkiefernhochmoor, und Oberoblander Filz nachgewiesen (Hacker & Müller 2006) und ist seitdem mit zwei Funden aus den Vorbergen des östlichen Allgäus sowie mehreren aus der Region Bayerischer Wald bekannt geworden (Schmetterlinge Deutschlands).
Literatur
- Buszko, J. 2020: Crambidae i Thyrididae Polski. – Wydawnictwo "Koliber", Nowy Sącz. 250 S.
- Eversmann, E. F. v. 1855–1859: Les Noctuélites de la Russie. – Bulletin de la Société Impériale des Naturalistes de Moscou 28–30, 32: 1–566; 1–35, Taf. 1–3.
- Hacker, H. & J. Müller 2006: Die Schmetterlinge der bayerischen Naturwaldreservate. – Beiträge zur bayerischen Entomofaunistik, Suppl. 1: 272 S.
- Hübner, J. 1796–1833 [imprint "1796"]: Sammlung europäischer Schmetterlinge. 6. Horde. Die Zünsler; nach der Natur geordnet, beschrieben und vorgestellt (continued by C. Geyer). – Augsburg. [i]–[iv], [i–ii], [i–ii], 1–30, [i–ii], [i–ii], Taf. 1–32.
- Kirpichnikova, V. A. 2009: Pyralids (Lepidoptera, Pyraloidea: Pyralidae, Crambidae) of the fauna of Russian Far East. – Dalnauka, Vladivostok. 518 S.
- Mörtter, R. & H. Kinkler 2011: Familie: Crambidae Latreille, 1810, Unterfamilie: Pyraustinae Meyrick, 1890. – Die Lepidopterenfauna der Rheinlande und Westfalens, Leverkusen 16: 245 pp.
- Rebel, H. 1907: Neue palaearctische Microheteroceren. – Deutsche entomologische Zeitschrift Iris, Dresden 19 (1906) (4): 227–242.
- Schütze, K. T. 1931: Die Biologie der Kleinschmetterlinge unter besonderer Berücksichtigung ihrer Nährpflanzen und Erscheinungszeiten. Handbuch der Microlepidopteren. Raupenkalender-geordnet nach der Illustrierten deutschen Flora von H. Wagner. – Verlag des Internationalen Entomologischen Vereins e. V., Frankfurt am Main. S. 1–235.
- Sinev, S. Ju. 2019: Catalogue of the Lepidoptera of Russia. – Zoological Institute, St. Petersburg. 448 S.
- Sobczyk, T., D. Stöckel, F. Graf, H. Jornitz, T. Karisch & S. Wauer 2018: Die Schmetterlingsfauna (Lepidoptera) der Oberlausitz. Teil 5: Kleinschmetterlinge (Microlepidoptera) 1. Teil. – Beiträge zur Insektenfauna Sachsens 20. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 22: 439 S.
- Thunberg, C. P. 1788: D.D. Museum Naturalium Academiae Upsaliensis. – Johann Edman, Uppsala. 69–84, 1 Taf.
Links
Autor(-en): Franziska Bauer, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 10.06.2025