Tiefschwarzer Bockkäfer, ohne Flecken auf dem Halsschild; Flügeldecken glänzend und mit weißen Flecken; Flügeldeckenbasis glatt. Vergleiche
Anoplophora chinensis.
Merkmale
Körperlänge: 2–3 cm (min. 17 mm, max. 39 mm) (ohne Fühler).
Fühlerglieder an der Basis bis maximal zur Hälfte fein weiß behaart (pubescent).
Körper mit kleinen feinen weißen Haaren (Pubescenz) bedeckt (Lupe!), auf den Tarsen sind diese Haare hellblau.
Auf den Elytren die Flecken G+H getrennt voneinander oder verschmolzen.
Die Art kommt in einer weiß sowie in einer gelb gefleckten Form vor.
Verbreitung
Anoplophora glabripennis kommt natürlich in China, Japan und Korea vor. In den 1990er Jahren wurde diese Käferart nach Nordamerika verschleppt, wo je eine Population bei New York und Chicago entdeckt wurde. 2001 wurde A. glabripennis erstmals in Europa – in Österreich – nachgewiesen (Lingafelter & Hoebeke 2002). Der erste Nachweis aus Deutschland stammt aus Bayern aus dem Jahr 2004. Seit dem wurden weitere Befallsgebiete bei Bonn, in Weil am Rhein, in der Nähe von München sowie 2014 in Magdeburg gefunden.
Lebensweise
Die weiß gefleckte Form ist in China von Acer, Melia, Morus, Populus, Prunus, Pyrus, Robinia, Salix und Ulmus bekannt, die gelb gefleckte Form von Acer, Populus, Salix und Ulmus bekannt.
Die adulten Käfer führen einen Reifungsfraß in der Krone an jungen Ästen durch. Sowohl die Eiablage als auch die Ausbohrlöcher und Fraßspäne der Larven sind an Stamm, Ästen und in Astgabeln zu finden, selten am Boden. Durch den Larvenbefall entsteht Saftfluss, der Wespen und Hornissen anlockt. Die Larven entwickeln sich in ein bis zwei Jahren. Bei starkem Befall kommt es zum Absterben der Bäume.
Lebensräume
Bestandssituation
Anoplophora glabripennis wird mit Bau- und Verpackungsholz wiederholt in Europa eingeschleppt. Die Art ist ein meldepflichtiger Quarantäneschadorganismus bei den Pflanzenschutzdiensten! Zu den dringenden Handlungsmaßnahmen gehören die Rodung der befallenen Bäume, einschließlich Entfernung der Wurzeln und Vernichtung des Materials.
Literatur
- Böll, S. & S. Helmer 2021: Spezifizierte Wirtsbaumarten des Asiatischen Laubholzbockkäfers. Sind Linden und Buchen wirklich gefährdet? – Naturschutz und Landschaftsplanung 53 (11): 24–27.
- Burmeister, E.-G. 2017: Zur Resolution der MEG "Verbreitung des Asiatischen Laubholzbockkäfers – ALB – (Anoplophora glabripennis) in Bayern" anlässlich des 54. Bayerischen Entomologentages an der Zoologischen Staatssammlung am 11. und 12. März 2016. – Nachrichtenblatt der bayerischen Entomologen 66 (1/2): 44–47.
- Lingafelter, S. W. & E. R. Hoebeke 2002: Revision of Anoplophora (Coleoptera: Cerambycidae). – Proceedings of the Entomological Society of Washington, Washington, DC.
- Tomiczek, C. & U. Hoyer-Tomiczek
2007: Der Asiatische Laubholzbockkäfer
(Anoplophora glabripennis) und der Citrusbockkäfer
(Anoplophora chinensis) in Europa – ein Situationsbericht. – Forstschutz aktuell 38: 2–5.
Links
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 07.11.2021