Zitrusbockkäfer (Anoplophora chinensis (Forster, 1771))

DE Deutschland Druckansicht

Diagnose

Tiefschwarzer Bockkäfer; Flügeldecken glänzend und mit weißen Flecken; Flügeldeckenbasis gekörnt. Vergleiche Anoplophora glabripennis.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Synonyme

Calloplophora malasiaca Thomson, 1865 (synonymisiert von Lingafelter & Hoebeke 2002: 49)

Merkmale

Körperlänge: 2,1–3 cm (min. 21 mm, max. 37 mm)(ohne Fühler).
Fühlerglieder an der Basis bis maximal zur Hälfte fein weiß, manchmal mit hellblauem Schein, behaart (pubescent).
Körper mit kleinen feinen weißen Haaren (pubescent) bedeckt (Lupe!), auf den Tarsen sind diese Haare hellblau.
Auf den Elytren die Flecken G+H getrennt voneinander. Selten fehlen die weißen Flecken auf den Elytren.

Verbreitung

A. chinensis kommt natürlich in China, Korea und Japan vor. Einzelne Nachweise gibt es auch aus Vietnam, Taiwan, Indonesien und von den Philippinen. Die Art wurde nach Nordamerika verschleppt, wo sie aber nicht bodenständig wurde. Seit den 1990er Jahren wird sie immer wieder nach Europa verschleppt und wurde um das Jahr 2000 in Italien bodenständig (Lingafelter & Hoebeke 2002).

Lebensweise

Die adulten Käfer führen einen Reifungsfraß an dünneren Kronenästen und Blattstielen durch. Die Weibchen legen die Eier in ein bis zwei Zentimeter Schlitze in die Rinde. Die Eiablageplätze als auch die Ausbohrlöcher der Larven befinden sich an der Stammbasis, an Wurzelanläufen und Wurzeln, nur ausnahmsweise mehrere Meter über dem Boden. Fraßspäne am Stammfuß, auf der Erdoberfläche oder in der Bodenstreu und hier manchmal schwer zu sehen. Die Larven leben im Holz verschiedener Baumarten aus 26 verschiedenen Pflanzenfamilien. Sie fressen anfangs im Kambium und gehen später tief ins Holz (Bruchgefahr!). Ihre Entwicklungszeit beträgt ein bis zwei Jahre.

Lebensräume

Bestandssituation

Die Verschleppung nach Europa erfolgt mit Baumschulware ab einem Stammdurchmesser von 2 cm. Im Freiland werden hier Acer, Aesculus, Alnus, Betula, Carpinus, Crataegus, Fagus, Fraxinus, Ilex, Juglans, Platanus, Populus, Prunus, Pyrus, Quercus, Rosa, Salix und Ulmus befallen.

Anoplophora chinensis ist ein meldepflichtiger Quarantäneschadorganismus bei den Pflanzenschutzdiensten! Zu den dringenden Handlungsmaßnahmen gehören die Rodung der befallenen Bäume, einschließlich Entfernung der Wurzeln und Vernichtung des Materials.

Literatur

Links

 

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 19.12.2014

Anoplophora chinensis aus dem Süden der chinesischen Provinz Sichuan, Kinfu-Shan, 2000 m (vor 1932). Sammlungsexemplar aus dem Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Körperlänge (ohne Fühler) 29 mm. Dieses Exemplar ohne weiße Flecken auf dem Halsschild.
(© Matthias Nuß)


Anoplophora chinensis aus Japan, Haruna (vor 1947). Sammlungsexemplar aus dem Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Körperlänge (ohne Fühler) 29 mm. Dieses Exemplar repräsentiert die früher als eigene Art angesehene A. malasiaca und zeigt die weißen Flecken auf dem Halsschild.
(© Matthias Nuß)
Login
Termine (Archiv)
Statistik
  • 561503 Beobachtungen
  • 301602 Onlinemeldungen
  • 3986 Steckbriefe
  • 237864 Fotos
  • 9211 Arten mit Fund
  • 6260 Arten mit Fotos

      

Verwendung von Cookies

Wir verwenden Cookies ausschließlich, um diese Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.