Microporus nigrita (Fabricius, 1794)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

 

Synonym

Aethus nigritus (Fabricius, 1974)

 

Merkmale

Die Art hat ein typisches Erdwanzenerscheinungsbild mit braun-schwarzer Körperfärbung. Wie Byrsinus flavicornis hat sie Borsten am Aussenrand des Kopfes, die in Draufsicht mit einer Lupe gut sichtbar sind, wobei der Stirnkeil zwei deutlich sichtbare Borsten trägt, Byrsinus falvicornis hat am Vorderende des Stirnkeils statt Borsten nur zwei lange Haare. Alle anderen sächsischen Erdwanzen besitzen eine borstenlose, glatte Aussenkante des Kopfes.

Verbreitung

Die Art besiedelt Europa vom Mittelmeerraum bis nach Südskandinavien und weiter große Teile Asiens bis nach China.

Vorkommen in Sachsen

Von der Art gibt es sehr zerstreute Funde aus dem Hügel- und Flachland. Historische Funde überwiegen dabei deutlich.

Lebensweise

Die Art bewohnt lückige Sandtrockenrasen, insbesondere Silbergrasfluren und lebt den Großteil der Zeit unterirdisch und besaugt Wurzeln von Gräsern. Die erwachsenen Tiere kommen nach der Überwinterung an warmen Frühlingstagen zur Partnersuche an die Oberfläche. Die Eier werden unterirdisch abgelegt aus denen dann im Frühsommer Larven schlüpfen. Die unterirdisch lebenden Larven bilden Ansammlungen. Die Erwachsenen der neuen Generation erscheinen im Hochsommer.

Lebensräume

Der typische Lebensraum der Art sind in Sachsen offene Magerrasen, zum Beispiel Sandtrockenrasen mit Silbergras (Corynephorus canescens) oder Sandsegge (Carex arenaria).

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen extrem selten und akut vom Aussterben bedroht.

Literatur

  • Arnold, Kurt (1999): Kommentiertes vorläufiges Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) im Freistaat Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen 48: 3-24
  • Arnold, Kurt (2005): Kommentiertes vorläufiges Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) im Freistaat Sachsen [HET] - Ergänzungsbeitrag (V) - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen 72: 3-5
  • Arnold, Kurt (2009): Aktuelle Heteropteren-Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) - 5. Beitrag - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4-115
  • Arnold, Kurt (2009): Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen - Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116-145
  • Cohrs, Christoph & Kleindienst, Clemens (1934): Hemiptera-Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens - Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143-182
  • Jordan, K. H. C. (1940): Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens - Isis Budissina Bautzen 14: 96-156
  • Jordan, K. H. C. (1963): Die Heteropterenfauna Sachsens - Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1-68
  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Wachmann, Ekkehard & Melber, Albert & Deckert, Jürgen (2008): Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. - Die Tierwelt Deutschlands 81

Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 03.07.2012

Microporus nigrita, Staufen im Breisgau, Weinbergssaum am Burgberg westlich Burgruine (Deutschland, Baden-Württemberg, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald), 18.05.2012
(© Michael Münch)


Microporus nigrita mit charakteristischen Haaren und Dornen sowie nur Dornen an der Tylus-Spitze (Dresden-Wachwitz, 19.04.2015)
(© Andreas Ihl)
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