Diagnose
Körperlänge: 3,9–4,8 mm.
Kopf: dreieckig, gelblich-grau. Wangenplatten auf ganzer Länge gleich hoch und fast bis zum Kopfende reichend. Fühler gelblich, 2. und 3. Fühlerglied an der Basis schwarz.
Thorax: Halbdecken durchscheinend. 1. Tarsenglied so lang wie 2. und 3. zusammen.
Abdomen: grau, länglich-oval.
Ähnliche Arten: andere Nysius-Arten mit nach hinten flacher werdenden Wangenplatten.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Das Areal erstreckt sich von Mitteleuropa über Osteuropa bis Zenralasien und nach Süden über Südeuropa bis weit auf den Afrikanischen Kontinent. In Deutschland verbreitet und häufig. Im Nordwesten etwas seltener.
Vorkommen in Sachsen
Im Flach- und Hügelland verbreitet und häufig. In Südwestsachsen wenige Funde, aber bis in die höchsten Kammlagen des Erzgebirges nachgewiesen.
Lebensweise
In der Regel überwintern bei Nysius senecionis erwachsene Tiere. Eiüberwinterung soll ausnahmsweise auch möglich sein. Kopulationen finden von Mai bis September statt. Es existieren wahrscheinlich zwei überlappende Generationen. Die Eiablage erfolgt an den Futterpflanzen. Nysius senecionis ist an Korbblütengewächse (Asteraceae) gebunden und wird sehr häufig auf Grieskraut-Arten (Senecio spec.), Beifuß-Arten (Artemisia spec.) und verschiedenen Kamillenarten (Matricaria recutita, Tripleurospermum inodorum) gefunden.
Lebensräume
Nysius senecionis besiedelt offene trocken-warme Standorte mit Korbblütlern. Die Untergründe können sandiger oder lehmiger Natur sein. So werden Brachen, lückige Ruderalfluren, aber auch Ackerränder mit größeren Beständen von Kamillen (Matricaria spec., Tripleurospermum inodorum) besiedelt.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.
Literatur
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- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
- Müller, H. 1955: Faunistisch–ökologische Untersuchungen auf den Bienitzwiesen bei Leipzig unter besonderer Berücksichtigung der Heuschrecken – Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl–Marx–Universität Leipzig 4 1/2).
- Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 1 – Faune de France 84A: 1–468.
- Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. – Die Tierwelt Deutschlands 78.
- Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
- Werner, D. J. 1994: Heteropteren an ruderalen Pflanzenarten der Gattung Senecio – Verhandlungen Westdeutscher Entomologen Tag: 237–244.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 16.04.2025
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Nysius senecionis, Dresden-Kauscha, Feldrain nordöstlich des Kinder- und Jugendbauernhof Nickern (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 01.08.2010
(© Michael Münch)
Nysius senecionis, Dresden-Kauscha, Feldrain nordöstlich des Kinder- und Jugendbauernhof Nickern (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 01.08.2010 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Meißen, August 2024
(© Roland Achtziger)
Nysius senecionis, Dresden-Kauscha, Feldrain nordöstlich des
Kinder- und Jugendbauernhof Nickern (Deutschland, Sachsen, Stadt
Dresden), 01.08.2010
(© Michael Münch)
Nysius senecionis, Dresden-Kauscha, Feldrain nordöstlich des
Kinder- und Jugendbauernhof Nickern (Deutschland, Sachsen, Stadt
Dresden), 01.08.2010 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Die Wangenplatten sind auf ganzer Kopflänge gleich hoch. Leipzig, Mai 2021
(© Maik Hausotte)
Die Wangenplatten sind auf ganzer Kopflänge gleich hoch. Leipzig, Mai 2021 (© Maik Hausotte)( Bild vergrößern)
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