Diagnose
Körperlänge: 3,8–4,9 mm.
Kopf: extrem große Augen so lang wie die Kopflänge.
Thorax: Halsschild etwa doppelt so breit wie lang, alle Ränder des Halsschildes und der Halbdecken gelb gesäumt.
Abdomen: schwarz.
Ähnliche Arten: Geocoris dispar ohne gelbem Saum am Halsschildhinterrand und Geocoris ater mit höchstens 1,5x so breitem wie langem Halsschild.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Die Art besiedelt Europa mit Ausnahme der Britischen Inseln und des Nordens Skandinaviens. Nach Osten durch Innerasien bis Ostsibirien und Nordchina verbreitet. Die Art ist in Dutschland weit verbreitet und mancherorts häufig.
Vorkommen in Sachsen
Geocoris grylloides ist in Sachsen sehr zerstreut verbreitet. Im Gegensatz zum Rest Deutschlands scheint die Art in Schsen nicht der mit Abstand häufigste Vertreter der Gattung Geocoris zu sein. Die Funde reichen im Vogtland bis auf knapp 600m ü.N.N.
Lebensweise
Wie bei der Schwesterart Geocoris dispar-Arten erfolgt bei Geocoris grylloides die Überwinterung als Ei. Larven sind dann ab Ende April und die ersten erwachsenen Tiere ab Mitte Juni zu beobachten. Die Eiablagen erfolgt über einen längeren Zeitraum bis in den Oktober. Die Art ernährt sich als unspezifischer Räuber von verschiedenen Kleinlebewesen und wurde aber auch einzelfallweise beim Besaugen von Samen beobachtet.
Lebensräume
Geocoris grylloides bevorzugt Offenlandstandorte. Diese können eine recht schüttere Vegetaion aufweisen, wie zum Beispiel in Sandtrockenrasen - es werden aber auch Ruderalstandorte, Brachen und Trockenrasen auf lehmigen Substraten besiedelt.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen selten und gefährdet.
Literatur
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 26.03.2025
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Geocoris grylloides, Groß Zicker, östlicher Aufstieg zum Bakenberg (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Rügen), 17.06.2009
(© Michael Münch)
Geocoris grylloides, Groß Zicker, östlicher Aufstieg zum Bakenberg (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern, Rügen), 17.06.2009
(© Michael Münch)( Bild vergrößern)
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