Lindenwanze (Oxycarenus lavaterae (Fabricius, 1787))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Körperlänge: 4,2-5,4 mm. Kopf und Fühler sowie Thorax und Beine schwarz, Hinterleib dunkelrot gefärbt. Die Flügelstummel der Nymphen sind schwarz, die Flügel der Adulten transparent.

Verbreitung

Die ursprüngliche Verbreitung dieser Wanzenart war auf den westlichen Mittelmeerraum beschränkt. Von hier breitete sich die Lindenwanze nach Norden aus, wurde aber auch immer wieder durch den Menschen nach Norden verschleppt. In Mitteleuropa wurde sie 1994 aus Ungarn, 1995 aus der Slowakei, 2001 aus Österreich sowie in Deutschland 2004 aus dem südlichen Baden-Württemberg und 2015 aus Hessen bekannt (Rabitsch & Adlbauer 2001; Schneider & Dorow 2016). Im Mittelmeerraum breitete sie sich nach Osten aus, wurde 1996 in Serbien und 1998 in Bulgarien nachgewiesen (Nedvěd et al. 2014).

Lebensweise

Die Tiere saugen an den Samen von Malven- (Malvaceae) und Lindengewächsen (Tiliaceae). Sie bringen pro Jahr zwei Generationen hervor und bilden im Herbst große Aggregationen an Linden. 

Lebensräume

Bestandssituation

In Sachsen ist die Lindenwanze seit 2016 bekannt. Seit dem häufen sich die Nachweise vor allem aus der Dresdner Elbtalweitung und Leipzig. Nachweise aus der Sächsischen Schweiz und Hohnstein legen nahe, dass die Art in Sachsen längst weiter verbreitet ist. 

Literatur

  • Nedvěd, O., E. Chehlarov & P. Kalushkov 2014: Life history of the invasive bug Oxycarenus lavaterae (Heteroptera: Oxycarenidae) in Bulgaria. - Acta Zoologica Bulgarica 66 (2): 203-208.
  • Rabitsch, W. & K. Adlbauer 2001: Erstnachweis und bekannte Verbreitung von Oxycarenus lavaterae (Fabricius, 1787) in Österreich (Heteroptera: Lygaeidae). - Beiträge zur Entomofaunistik 2: 49-54.
  • Schneider, A. & W. H. O. Dorow 2016: Erstnachweis von Oxycarenus lavaterae (Fabricius, 1787) für Hessen. - Heteropteron 45: 23-24.

Links

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 04.11.2018

Meißen, 21.12.2019
(© Michael Braune)


Lindenwanze, an dem Stamm einer alten Linde. Döbeln, Mai 2019
(© Barbara Müller)


Lindenwanze in Hoyerswerda Altstadt, 27.10.2018. Es ist schon fast ein Schauspiel zu beobachten, wie die Wanzen an den Stämmen der Linden, aber auch an nebenstehenden Betonsäulen wahre Teppiche bilden, dies an der südöstlich orientierten Seite der Stämme. Es sind viele aber nicht alle Lindenbäume betroffen und es sind zig tausende Individuen, die sich zum Überwintern versammeln.
(© Martina Görner)
Login
Termine (Archiv)
Statistik
  • 495749 Beobachtungen
  • 258773 Onlinemeldungen
  • 3420 Steckbriefe
  • 190501 Fotos
  • 8577 Arten mit Fund
  • 5896 Arten mit Fotos

      

Verwendung von Cookies

Wir verwenden Cookies ausschließlich, um diese Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.