Diagnose
Körperlänge: 4,7–5,8 mm.
Kopf: schwarz, dreieckig, kleine Augen seitenständigüberragen die Vorderecken des Halsschildes.
Thorax: Halsschild viel länger als breit, schwarz, glänzend, mit vielen feinen Punktgruben. Schildchen schwarz, Halbdecken rotbraun mit feinen Punktreihen. Membran weißlich / bräunlich. Flügel oft brachypter, makroptere Tiere aber nicht selten. Beine schwarz.
Abdomen: fast parallelseitig, langegestreckt, schwarz.
Ähnliche Arten: die kleinere Macrodema microptera mit eher quadratischem hinten bräunlichen Halsschild.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Verbreitung
Im hohen Norden, im Süden und ganz im Westen Europas fehlend, reicht die Verbreitung von Pterotmetus staphyliniformis über Innerasien und Sibirien bis China. In Deutschland überall vorkommend und lokal häufig.
Vorkommen in Sachsen
Pterotmetus staphyliniformis zeigt eine gewisse Fundhäufung im Lausitzer Heide- und Teichlandschaftund der Tagebaulausitz, ist aber im gesamten Flach- und Hügelland zerstreut verbreitet. An geschützten Stellen dringt sie in den Erzgebirgstälern bis zu 525m ü.N.N. vor.
Lebensweise
Die überwinternden erwachsenen Tiere kopulieren nach der Winterruhe im April / Mai. Die Eiablege erfolgt dann über einen längeren Zeitraum bis Juli am Boden. Die ersten Erwachsenen der neuen Generation erscheinen im Hochsommer. Es sind aber bis in den Frühherbst noch Larven anzutreffen. Die Art ist ein nicht spezialisierter Samensauger - im Gegensatz zu anderen AS_Rhyparomoninae klettern sowohl Larven als auch Erwachsene oft in der vegetation herum und sind nicht ausschließlich am Boden zu finden.
Lebensräume
Pterotmetus staphyliniformis besiedelt einbreites Spektrum von trocken-warmen Offenlandbiotopen und kommt auch mit leichter Beschattung, wie zum Beispiel in lichten Kiefernwäldern klar. Oft ist sie in Sandheiden zu finden, aber auch ruderalisierte Biotope und Brachen werden angenommen. Sie ist neben sandigen Untergründen auch auf lehmigem Untergrund anzutreffen.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.
Literatur
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- Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
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- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
- Niedringhaus, R. & M. Stöckmann & E. Wachmann 2020: Die Wanzen Deutschlands – Bestimmungsschlüssel für alle Familien und Gattungen – WaBV, Scheeßel.
- Péricart, J. 1999: Hémiptères Lygaeidae euro–méditerranéens. Vol. 2 – Faune de France 84B: 1–453.
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 24.04.2025
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Chemnitz-Hilbersdorf Schmetterlingswiese 294 BUND, Juni 2020
(© Benjamin Franke)
Chemnitz-Hilbersdorf Schmetterlingswiese 294 BUND, Juni 2020 (© Benjamin Franke)( Bild vergrößern)
Pterotmetus staphyliniformis, Dresden-Heller, Nordteil (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 13.09.2007
(© Michael Münch)
Pterotmetus staphyliniformis, Dresden-Heller, Nordteil (Deutschland, Sachsen, Stadt Dresden), 13.09.2007 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Zschepplin, Juli 2020
(© Michael Happ)
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