Aradus dissimilis A. Costa, 1847

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Diagnose

Körperlänge: Männchen 4,1 – 4,5 mm, Weibchen 4,8–5,5 mm.

Kopf: bräunlich mit gelblichen Tuberkeln, Fühlerglied 2 am längsten, aber viel kürzer als die gleichlangen Glieder 3 und 4 zusammen, alle Fühlerglieder schwarz-bräunlich, Fühlerglied 4 durch helle Behaarung am Vorderende gelblich wirkend.

Thorax: Halsschild mit einem hellen Längsfleck von den Vorderecken bis zu breitesten Stelle oder darüber hinaus, am Außenrand leicht gezähnelt. Beine mit zwei hellen Ringen an den Schienen.

Abdomen: makropter: die Flügel erreichen meist das Körperende, am Ende des Halbdecken eine verdunkelte Stelle, Randsegmente des Hinterleibs beim lebenden Tier grüngelblich (bei toten Tieren gelbbräunlich).

Ähnliche Arten: andere Aradus-Arten ohne weiße Flecken an den Halsschildvorderecken oder der weiße Fleck breiter und nur in der Vorderhälfte des Halsschildes (Aradus depressus), Bei Aradus versicolor das dritte Fühlerglied in der Vorderhälfte gelblich.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

 

Verbreitung

Aradus dissimilis ist auf die mittel und südeuropäischen Gebirge beschränkt. Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt in den nördlichen Kalkalpen. Einzelfunde aus Spessart, den Karpaten, von der Balkan-Halbinsel, aus Süditalien und weiteren Teilen der Alpen und ihres Vorlandes sind derzeit bekannt.

Vorkommen in Sachsen

die Art fehlt in Sachsen

Lebensweise

Die Art scheint in den mittel- und südosteuropäischen Gebirgen an Rot-Buchen (em>Fagus sylvatica) gebunden zu sein. Funde erfolgten sowohl an frisch gefällten Rotbuchen, als auch unter Borke abgestorbener und absterbender Bäume. Eine Bindung an Schichtpilze (Stereum spec.) ist wahrscheinlich. Es werden das ganze Jahr erwachsene Tiere und auch im Winter Larven angetroffen. Die Tiere können aufgrund ihrer Größe und Flachheit perfekt in den Längshohlräumen auf der Innenseite von sich lösenden Borkenschuppen der Rotbuche überwintern.

Lebensräume

Alle mitteleuropäischen Funde stammen aus naturnahen Bergmischwaldbeständen aus Höhenlagen bis 1500m ü.N.N. und deuten auf eine strenge Bindung an Rotbuchen (Fagus sylvatica) hin.

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Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen nicht nachgewiesen. In Deutschland ist die Art extrem selten. Aufgrund der Häufung von Funden in den Tiroler und Bayrischen Kalkalpen kommt beiden Ländern eine hohe Verantwortung für den Erhalt der Art zu.

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Literatur

  • Heiss, E. & J. Péricart 2007: Hemiptères Aradidae, Piesmatidae et. Dipsocoromorphes Euro-Méditerranéens - Faune de France 91: 1-509.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2007: Wanzen Band 3. Pentatomomorpha I. Aradidae, Lygaeidae, Piesmatidae, Berytidae, Pyrrhocoridae, Alydidae, Coreidae, Rhopalidae, Stenocephalidae. - Die Tierwelt Deutschlands 78.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile - Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 02.03.2025

Mittenwald, Soierngruppe, Seinsbachtal, Ende Februar 2025
(© Michael Münch)


Mittenwald, Soierngruppe, Seinsbachtal, Ende Februar 2025
(© Michael Münch)


Mittenwald, Soierngruppe, Seinsbachtal, Ende Februar 2025
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