Diagnose
Körperlänge: 7,5–9,1 mm.
Kopf: langgestreckt, Fühler viel kürzer als die Körperlänge.
Thorax: Halsschild mit dunklem Längsstreif. Stets langflügelig.
Abdomen: Rücken schwärzlich. Helle Randfelder der Hinterleibssegmente (Connexivum) aufgeborgen und ohne alternierende schwarze Makel. Abdomen unterseits am Rand ohne Längsfurche.
Aähnliche Art: Nabis flavomarginatus mit zwei gelbe Längsstreifen auf dem Hinterleib, meist kurzflügelig. Randfelder der Hinterleibssegmente (Connexivum) aufgebogen. Abdomen unterseits am Rand mit Längsfurche.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Nomenklatur
Aptus major (A. Costa, 1842)
Anaptus major (A. Costa, 1842)
Merkmale
Verbreitung
Himacerus major zeigt eine temperat atlantische geprägte Verbreitung und ist vom Süden der Britischen Inseln, Westeuropa und dem westlichen Mittelmeerraum über Mittel- und Osteuropa sowie Südskandinavien bis in die Kaukasusregion verbreitet. In Deutschland wird die Art von Nordwesten nach Südosten seltener.
Vorkommen in Sachsen
Die Fundorte der Art liegen hauptsächlich im Westen Sachsens und entlang des Elbtaverlaufes. Die Art fehlt scheinbar in der nördlichen Oberlausitz und in den den montanen Lagen des Westlichen- und Mittleren Erzgebirges.
Lebensweise
Himacerus major überwintert als Ei. Die ersten Larven, welche hauptsächlich am Boden leben, erscheinen ab Mai und werden über einen sehr langen Zeitraum bis in den Herbst hinein gefunden, ohne das hier mehrere Generation vorliegen würden. Erste erwachsene Tiere sind ab Ende Juni zu finden - die meisten Imagines treten aber im Spätsommer auf. Die Tiere scheinen vorwiegend nachtaktiv zu sein - tagsüber findet man sie oft am Boden unter Streu oder der Vegetation. Die bis in den November hinein stattfindende Eiablage erfolgt durch Versenken der Eier in Grashalme.
Lebensräume
Es scheint keine strikte Bindung an einen Lebensraum zu bestehen - in der Regel werden grasreiche Offenlandstandorte bevorzugt. Diese können aber auch mit Sträuchern oder Bäumen durchsetzt sein und auch bezüglich der Feuchtigkeit der Lebensräume ist die Bandbreite recht hoch. An den Küsten werden sogar trockene Dünenstandorte besiedelt. Im Binnenland auch feuchte Uferbereiche.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen mäßig häufig.
Literatur
- Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
- Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239–258.
- Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
- Jordan, K. H. C. 1958: 2. Nachtrag zur Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens. – Natura lusatica 4: 14–19.
- Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
- Jordan, K. H. C. 1973: Ergänzungen zur "Heteropterenfauna Sachsens" 1963) (Hemiptera, Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 4 17: 151–155.
- Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
- Péricart, J. 1987: Hemipteres Nabidae d'Europe Occidentale et du Maghreb – Faune de France 71: 1–185.
- Polentz, G. 1961: Beiträge zur Kenntnis mitteleuropäischer Wanzen – Entomologische Abhandlungen Museum für Tierkunde Dresden Dresden 26: 121–124.
- Ressler, Helmut 1968: Zur Faunistik des Elbufers bei Zadel (Kreis Meißen) – Entomologische Nachrichten Dresden 12: 85–89.
- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) – Die Tierwelt Deutschlands 77.
- Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 03.04.2025
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Himacerus major, Neußen, Nordrand des Waldstückes südlich Kalkberge (Deutschland, Sachsen, Landkreis Nordsachsen), 25.07.2010
(© Michael Münch)
Himacerus major, Neußen, Nordrand des Waldstückes südlich Kalkberge (Deutschland, Sachsen, Landkreis Nordsachsen), 25.07.2010 (© Michael Münch)( Bild vergrößern)
Himacerus major, Neußen, Nordrand des Waldstückes südlich Kalkberge (Deutschland, Sachsen, Landkreis Nordsachsen), 25.07.2010
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Himacerus major, Neußen, Nordrand des Waldstückes südlich Kalkberge (Deutschland, Sachsen, Landkreis Nordsachsen), 25.07.2010
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