Wiesenmargeriten-Gitterwanze (Catoplatus fabricii (Stål, 1868))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 3,7–4,5 mm.

Kopf: bräunlich. Alle Fühlerglieder dünn walzenförmig, hellbräunlich-gelblich gefärbt.

Thorax: Halsschild mit geraden Seitenrändern, Halsschildsaum aufgeschlagen, bräunlich. Randfeld der Halbdecken mit 3-4 Maschenreihen. Beine gelblich.

Abdomen: breit-oval, grau-gelb bis gelbbraun.

Ähnliche Arten: Tingis-Arten mit einem 3.Fühlerglied deutlich dünner als das 2. und. 4. Catoplatus carthusianus mit 1-2 Maschenreihen im Flügeldeckenrandfeld und schwarzen Beinen mit hellen Enden der Schienen. .

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Catoplatus fabricii kommt in Europa bis in den Süden der Britischen Inseln und bis ins südliche Skandinavien vor und ist nach Osten bis Südrussland und die Kaukasusregion verbreitet. In Deutschland im norddeutschen Tiefland fehlend.

Vorkommen in Sachsen

Die Art wird in Sachsen aktuell sehr selten gefunden, obwohl ihre Futterpflanze häufig und flächendeckend verbreitet ist. Aus dem Flachland existieren nur Altfunde aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Südwestsachsen schien schon immer der Schwerpunkt der sächsischen Verbreitung zu sein. In der Literatur wurden früher oft nur Fundorte angegeben - die Art war bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts offensichtlich häufiger. Aktuellere Funde stammen nur aus dem Vogtland und von einer Altbergbauhalde aus dem Westerzgebirge.

Lebensweise

Catoplatus fabricii lebt abweichend zu den meisten Vertretern der Gattung Catoplatus an Korbblütengewächsen (Asteraceae), wobei in Mitteleuropa nur die Wiesenmargerite (Leucanthemum vulgare s.l.) als Futterpflanze genutzt wird. Die erwachsenen Tiere überwintern in der Streu oder im Boden unter der Futterpflanze. Es wird eine Generation pro Jahr durchlaufen.

Lebensräume

Die Art bevorzugt trocken-warme Offenlandbiotope mit Vorkommen der Futterpflanze. Meistens sind dies magere Rasen oder Saumbiotope, seltener auch Ruderalbiotope.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen extrem selten und wahrscheinlich bedroht.

Literatur

  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Büttner, K. & Wetzel, C. 1964: Die Heteropterenfauna Westsachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1 2: 69–100.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Péricart, J. 1983: Hémiptères Tingidae euro–méditerranéens – Faune de France 69: 1–618.
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) – Die Tierwelt Deutschlands 77.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1967: Wanzen oder Heteropteren, II. Cimicomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 55.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 25.04.2025

Catoplatus fabricii (Stål, 1868) an ihrer Futterpflanze Wiesenmargerite (Leucanthemum vulgare s.l.) saugend. Himmelstadt / Markt Retzbach (Deutschland, Bayern, Main-Spessart-Kreis) Ende Mai 2019.
(© Michael Münch)


Bösenbrunn, 23.06.2020
(© Andreas Ihl)
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