Körperlänge: 14,0–17,0 mm.
Kopf: Fühler kürzer als halbe Körperlänge.
Thorax: meist flügellos (apter).
Abdomen: mit dornartigen Hinterleibsfortsätzen, die das Körperende nicht überragen.
Ähnliche Arten:
Gerris-Arten kleiner und ohne dornartige Hinterleibsfortsätze.
Limnoporus rufoscutellatus mit kurzen dornartigen Hinterleibsfortsätzen und sehr langen Fühlern.
Aquarius paludum mit das Körperende überragenden Hinterleibsfortsätzen.
Merkmale
Verbreitung
Aquarius najas ist in ganz Europa und Teilen Nordafrikas verbreitet. Sie wird nach Osten seltener. In Deutschland früher weit verbreitet leidet die Art unter einer Verschlechterung der Qualität der heimischen Fließgewässer.
Vorkommen in Sachsen
Die Art ist in Sachsen zerstreut verbreitet. Schwerpunkte des Vorkommens liegen im Erzgebirgsvorland, in der Westlausitz und in der Lausitzer Heide- und Teichlandschaft. Aus Nordwestsachsen sind keine aktuellen Funde bekannt. Das höchstgelegene Vorkommen liegt am Oberlauf der Freiberger Mulde. Aus dem Vogtland und dem Westlichen und Mittleren Erzgebirge sind keine Funde bekannt.
Lebensweise
Die Lebensweise entspricht denen anderer Wasserläufer (Gerridae) mit Imaginalüberwinterung außerhalb der Reproduktionsgewässer an Land. Dort verstecken sich die Tiere unter Streu, Steinen, unter Borke oder Totholz. Die Tiere sind in ruhigen Bereichen der Reproduktionsgewässer oft in großen Ansammlungen ("Schulen") anzutreffen. In Mitteleuropa kann es mehr als eine Generation pro Jahr geben, wobei die zweite Generation oft unvollständig bleibt. Selbst die meisten Tiere der überwinternden Generation sind bei Aquarius najas kurzflügelig.
Lebensräume
Aquarius najas ist an fließende Gewässer gebunden. Besiedelt werden saubere Bäche und kleinere Flüsse, aber auch künstlich angelegte Fließgewässer wie Gräben. Ist die Fließgeschwindigkeit zu hoch oder treten Turbulenzen auf, so ist die Art dann auf langsam fließenderen Bereichen anzutreffen, teils auch in Bereichen ohne sichtbare Strömung wie Staustufen.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen mäßig häufig und durch schlechte Wasserqualität gefährdet.
Literatur
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- Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2006: Wanzen Band 1. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha (Teil 1) – Die Tierwelt Deutschlands 77.
Autor(-en): Matthias Nuß, Michael Münch. Letzte Änderung am 28.03.2025