Eudonia angustea (Curtis, 1827)

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Diagnose

Vorderflügellänge: 7–10 mm.

Thorax: Vorderflügel lang und schmal, Apex spitz, Außenrand gerade und schräg. Grundfarbe weißlich grau bis braun. Antemediane Linie verläuft schräg vom Vorderrand und trifft im rechten Winkel auf den Hinterrand. Proximales Diskoidalstigma länglich oval, schwarz gerandet, innen hell gefüllt. Cubitalstigma schwarz und mit dem schwarzen Rand der antemedianen Linie verbunden. Distales Diskoidalstigma X-förmig. Postmediane Linie mit einem spitzen Vorsprung auf Höhe des Diskoidalstigmas, dann schräg zum Flügelhinterrand verlaufend, aber schließlich im rechten Winkel auf diesen stoßend. Subterminale Linie durchgehend breit weiß, eine schwarze Punktreihe vor dem Saum. Die Fransen hell, von einer dünnen Linie durchzogen. Hinterflügel weißlich.

Ähnliche Arten: Aufgrund der länglich schmalen Vorderflügel und des spitzen Apex ist Eudonia angustea in Mitteleuropa mit keiner anderen Art der Scopariinae verwechselbar. 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Von den Orkney und Shetland Inseln entlang der Atlantikküste bis Marokko, entlang der Nordküste des Mittelmeeres bis in die Türkei und entlang der Südküste bis Tunesien (Nuss 2005) sowie auf Madeira und den Kanaren (Nuss et al. 1998). (siehe auch: GBIF; PESI). 

Die Art breitet sich im nordwestlichen Mitteleuropa aus. Sie wurde erstmals 2014 in Dänemark (Buhl et al. 2018), 2016 in Belgien (Steeman 2023) und 2021 in den Niederlanden (Rijsdijk 2022) nachgewiesen. Die Erstnachweise für Deutschland erbrachten jeweils mit einem Fotobeleg Gerhard Butke am 21.09.2024 in Nordhorn (observation.org) und Regina Kloss am 13.10.2025 in Münster-Nienberge (observation.org).

Lebensweise

Die Larven leben vom Frühjahr bis in den Sommer in Seidentunneln in Moospolstern von Homalothecium sericeumPseudocrossidium revolutum, Syntrichia ruraliformis und Tortula muralis, die auf Sanddünen und an Mauern wachsen. Die Verpuppung findet in einem Gespinst im Moos statt. Die Falter werden im atlantischen Klima in allen Monaten nachgewiesen, mit zwei Flughöhepunkten im Mai–Juni und August–September (Nuss 2005; Parsons & Clancy 2023).  

Lebensräume

Vor allem in der Nähe der Meeresküsten in sandigen und anderen trocken Habitaten, aber auch weiter landeinwärtes und in höheren Lagen. Sanddünen, bewachsene Dachschindeln, Gärten, Baumbestände, Parks, alte Steinmauern und alte Steinhäuser (Nuss 2005; Parsons & Clancy 2023).

Bestandssituation

Literatur

  • Buhl, O., P. Falck, O. Karsholt, K. Larsen & F. Vilhelmsen 2018: Fund af småsommerfugle fra Danmark i 2017 (Lepidoptera). – Entomologiske Meddelelser 86 (1–2): 13–26.
  • Nuss, M. 2005: Scopariinae. S. 127–185, Taf.4–7, Fig. 60–112. – In: B. Goater, M. Nuss & W. Speidel, Pyraloidea I (Crambidae: Acentropinae, Evergestinae, Heliothelinae; Schoenobiinae, Scopariinae). – In: P. Huemer & O. Karsholt, Microlepidoptera of Europe 4. – Apollo Books, Stenstrup.
  • Nuss, M., O. Karsholt & M. Meyer 1998: A taxonomic revision of the Scopariinae from the Macaronesian Region (Lepidoptera: Pyraloidea: Crambidae). – Entomologica Scandinavica 28 (1997) (4): 509–551.
  • Parsons, M. & S. Clancy 2023: A guide to the pyralid and crambid moths of Britain and Ireland. – Atropos Publishing, 508 S.
  • Rijsdijk, K. 2022: Eudonia angustea (Lepidoptera: Crambidae), een nieuwe microvlinder voor Nederland. – Entomologische Berichten 82 (5): 186.
  • Steeman, C. 2023: Eudonia angustea (Lepidoptera: Crambidae: Scopariinae), nieuw voorde Belgische fauna. – Phegea 51(3): 138–139.

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Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 29.12.2025
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