Crambus silvella (Hübner, 1813)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Vorderflügel mit breiter weißer Binde von der Basis bis über die Flügelmitte hinaus; die Binde beidseitig gerade und parallel zueinander begrenzt. Kein weißer Strich entlang des Vorderrandes. Am Ende der weißen Binde, nur leicht unterhalb ein länglich weißer Fleck, sowie ein kleiner weißer Fleck zwischen Subterminalbinde und Außenrand des Flügels. Die weiße Binde, der länglich weiße Fleck und der kleine weiße Fleck erscheinen fast wie eine durchgehende weiße Binde von der Flügelbasis bis zum Außenrand. Subterminalbinde stark, Außenrand schwach gewinkelt. Hinterflügel weißlich.

Ähnliche Arten: Crambus pascuella und Crambus uliginosellus.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: Vorwarnliste (noch ungefährdet)

Merkmale

Männchliches Genital. Vinculum anterio-lateral mit Choremata. Uncus ungeteilt, dreieckig, distal spitz, deutlich kürzer als Gnathos. Valve posterior mit spitz ausgezogener Sklerotisierung; ohne Costalarm und ohne differenziertem Sacculus.

Weibliches Genital. Antrum stark sklerotisiert, posterior verlängert und verbreitert, wobei der ventrale Teil den dorsalen um etwa 250 µm überragt; postero-dorsal eine V-förmige Sklerotisierung.  

Verbreitung

Subboreale Art, die von England und Fennoskandien südlich bis Frankreich (einschließlich Korsika) und Rumänien sowie östlich über Mittelasien bis China und Japan vorkommt.

Lebensweise

Die Larven leben wahrscheinlich an Carex (Habeler 1998).

Lebensräume

Feuchte und sumpfige Wiesen am Rande von Mooren (Habeler 1998).

Bestandssituation

Schütze (1900: 277) kennt die Art "bei Rachlau und anderwärts nicht selten". Möbius (1936) nennt die Art nicht für Dresden und Umgebung. Der letzte Nachweis aus Sachsen stammt aus dem Jahr 1971 von Max Günther (siehe Foto des Belegexemplares).
In der Roten Liste Deutschlands steht Crambus silvella auf der Vorwarnliste (Nuss et al. 2012).

Literatur

  • Bleszynski, S. 1965: Crambinae. S. I–L, 1–553, Taf. 1–133. – In: H. G. Amsel, F. Gregor & H. Reisser, Microlepidoptera Palaearctica 1 (1–2). – Georg Fromme & Co., Wien.
  • Habeler, H. 1998: Die stenotope Sumpfwiesenart Crambus silvella (Hübner, 1813) in der Steiermark (Insecta, Lepidoptera). – Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark 128: 221–225.
  • Hübner, J. 1796–1833 [imprint "1796"]: Sammlung europäischer Schmetterlinge. 6. Horde. Die Zünsler; nach der Natur geordnet, beschrieben und vorgestellt (continued by C. Geyer). – Augsburg. S. [i]–[iv], [i–ii], [i–ii], 1–30, [i–ii], [i–ii], Taf. 1–32. [Tinea silvella auf Taf. 54 Fig. 269–270]
  • Möbius, E. T. A. 1936–1937: Verzeichnis der Kleinschmetterlinge von Dresden und Umgebung. – Deutsche entomologische Zeitschrift Iris, Dresden 50 (3–4): 101–134 (19.x.1936), 167–196 (30.i.1937).
  • Nuss, M. et al. 2012 ("2011"): Rote Liste und Gesamtartenliste der Zünslerfalter (Lepidoptera: Pyraloidea) Deutschlands. S. 325–370. – In: Bundesamt für Naturschutz, Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3). – Bonn - Bad Godesberg.
  • Schütze, K. T. 1900: Die Kleinschmetterlinge der sächsischen Oberlausitz. I. Theil (Pyralidina, Pterophorina, Alucitina). – Deutsche entomologische Zeitschrift Iris, Dresden 12 (1899) (2): 269–287.

Links

 

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 01.07.2017

Belegexemplar von Crambus silvella vom 1. August 1949 aus Bautzen. Sammlung Hermann Starke, Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden. Foto vor der Präparation des Abdomens (Präp. Nuss No. 1138)
(© Matthias Nuß)


Etiketten des Belegexemplars von Crambus silvella vom 1. August 1949 aus Bautzen. Sammlung Hermann Starke, Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden.
(© Matthias Nuß)


Männliches Genital von Crambus silvella (Dresden, [18]89, coll. Wernicke). Prep. no. 336 Anne Ludwig. Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden
(© Anne Ludwig & Matthias Nuß)


Weibliches Genital von Crambus silvella (Bayern, Allgäu, Oberstdorf, 28.vii.1917, E. Möbius). Prep. no. 335 Anne Ludwig (Sterigma antevaginalis entfernt). Senckenberg Museum für Tierkunde Dresden
(© Anne Ludwig & Matthias Nuß)


Beleg von Crambus silvella, Niederoderwitz 1. August 1971, leg. Max Günther, coll. Hans Leutsch
(© Friedmar Graf)
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