Metaxmeste phrygialis (Hübner, 1796)

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Diagnose

Vorderflügel 8–11 mm lang; schwarz-graue Schuppen von ockerfarbenen Schuppen überdeckt; bei 1/6 und 3/4 jeweils eine glänzende, grünliche oder graue Querbinde; innere Querbinde W-förmig; äußere Querbinde mit vielen kleinen Zacken; Mittelfeld mit hellgrauen, dunkelgrau unterlegten Ring- und Nierenmakeln. Der Saum der Hinterflügel ist grau.

Ähnliche Arten: Sehr ähnlich der nordamerikanischen Metaxmeste nubicola Munroe, 1954. In den europäischen Alpen kann M. phyrgialis zeitgleich mit Metaxmeste schrankiana angetroffen werden, deren Vorderflügel dunkelbraun sowie mit schwarzer Beschuppung entlang der Zeichnungselemente und am Flügelhinterrand versehen sind. Im Gelände ähnlich zu Asarta aethiopella, den Arten der Gattung Orenaia, dem Finsteren Alpenspanner (Sciadia tenebraria) sowie den Gletscherspannern Psodos alpinata und Psodos noricana

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Kopf: Fühler bei Männchen und Weibchen nicht bewimpert (vergleiche Metaxmeste schrankiana).

Verbreitung

Arkto-(sub-)alpin, in mehreren voneinander getrennten Arealen; Norwegen und Schweden sowie Alpen, Pyrenäen und Balkangebirge; in den Alpen von 1800–2600 m (PESI; Schmid 2019). Östlich bis in den Altai (Sinev 2019) sowie in Japan (Eda 2022).

Lebensweise

Die Larven sind polyphag (Hasenfuß 1960: 221; Schmid 2019: 762). Sie fertigen Gespinströhren zwischen Gräsern und Moosen sowie zur Überwinterung einen festeren Kokon unter Steinen. Diese Stellen werden manchmal auch von mehreren Individuen aufgesucht sowie in mehreren aufeinander folgenden Jahren genutzt. Die Verpuppung erfolgt hier im Frühjahr nach der Schneeschmelze (Schmid 2019). Die Falter sind tagaktiv und saugen an feuchten Erdstellen, auch auf Wanderwegen.

Lebensräume

Mit Steinen durchsetzte alpine Wiesen, Schutthalden mit spärlichem Pflanzenbewuchs (Schmid 2019). 

Bestandssituation

Nach Schmid (2019) die wohl häufigste alpine Kleinschmetterlingsart der Alpen. Vorkommen in Deutschland sind auf die bayerischen Alpen beschränkt.

Historische Angaben aus der Mitte des 19. Jahrhunderts aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind nicht durch entsprechende Sammlungsexemplare belegt und bei einem Belegexemplar mit den Angaben „Willroder Forst, Erfurt, 4.VI.1944, leg. Lotze“ dürfte es sich um eine Fundortverwechslung bei dieser ansonsten nur (sub-)alpin verbreiteten Art handeln (Gaedike 1980).

Literatur

  • Eda, K. 2022: Metaxmeste phrygialis (Hübner) (Odontiinae, Crambidae), new to Japan from Rishiri-tou Is., Hokkaido. – Japan Heterocerist's Journal 303: 77–78.
  • Gaedike, 1980: Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Lepidoptera-Pyraustinae. – Beiträge zur Entomologie, Berlin 30 (1): 41–120.
  • Hasenfuß, I. 1960: Die Larvalsystematik der Zünsler (Pyralidae). – Abhandlungen zur Larvalsystematik der Insekten, Berlin 5: 1–263.
  • Schmid, J. 2019: Kleinschmetterlinge der Alpen. Verbreitung, Lebensraum, Biologie. – Haupt Verlag, Bern. 800 S.
  • Sinev, S. Ju. 2019: Catalogue of the Lepidoptera of Russia. – Zoological Institute, St. Petersburg. 448 S.

Links

Autor(-en): Franziska Bauer, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 26.06.2025

Obergurgl (Tirol), August 2021
(© Matthias Nuß)


Gaisbergtal (Tirol), August 2021
(© Matthias Nuß)


Gaisbergtal (Tirol), August 2021
(© Matthias Nuß)


Bei abgeflogenen Tieren fehlt die ockerfarbene Deckbeschuppung auf den Vorderflügeln. Gaisbergtal (Tirol), 14.08.2021
(© Matthias Nuß)
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