Euzophera bigella (Zeller, 1848)

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Diagnose

Vorderflügel dunkelbraun; bei 1/2 und 5/6 jeweils eine hellbraune Querlinie, die zum Flügelrand dunkler wird; Basalfeld in den hinteren zwei Flügeldritteln schwarzbraun, im vorderen Flügeldrittel aufgehellt; Mittelfeld schwarzbraun, median aufgehellt und bisweilen mit zwei schwarzbraunen Diskalflecken; Außenfeld graubraun, die äußere Querlinie dunkelgrau säumend.

Ähnliche Arten: Bei Apomyelois bistriatella befindet sich die basale Querlinie näher zur Flügelbasis, wodurch das durch die beiden Querlinien begrenzte Mittelfeld breiter ist. Bei Euzophera fuliginosella ist die basale Flügelhälfte durch einen schwarzbraunen, halbkreisförmigen Schatten am Flügelvorderrand verdunkelt.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Deutschland: Daten unzureichend

Merkmale

Verbreitung

Eine mediterrane Art, die im Mittelmeerraum nördlich bis Südfrankreich und zu den Alpen sowie östlich bis Mittelasien vorkommt (GBIF; PESI). Nördlich davon sind Einschleppungen mit Obst z. B. in Großbritannien seit 1955 belegt, seit 2003 dort auch Nachweise aus dem Freiland (Parsons & Clancy 2023).

Lebensweise

Die Larven leben unter der Rinde und in Früchten von Gehölzen verschiedener Pflanzenfamilien, z. B. Pfirisch und Aprikose (Prunus), Apfel (Malus), Birne (Pyrus), Quitte (Cydonia) (Rosaceae), Granatapfel (Punica granatum, Lythraceae), Wallnuss (Juglans, Juglandaceae) (Parsons & Clancy 2023), Kaki (Diospyros kaki, Ebenaceae) (Espinosa et al. 2013), Olive (Olea europaea, Oleaceae) (Simoglou et al. 2012; Espinosa et al. 2013) und Weißbeeriger Mistel (Viscum album, Santalaceae) (Lepiforum). Die Larven bohren Gänge an Stämmen und in Ästen und verursachen dadurch Auswüchse und Risse in der Rinde, von der sich schließlich Teile ablösen können (Espinosa et al. 2013). In Früchten mit großen Samen wie z. B. Pfirsich leben die Larven auch im Samen (Parsons & Clancy 2023).

Lebensräume

Bestandssituation und wirtschaftliche Bedeutung

Euzophera bigella wurde in Deutschland erstmals 1952 in Rheinland-Pfalz nachgewiesen und war bis zum Jahr 2000 nur aus diesem Bundesland bekannt. 2003 folgt ein Nachweis aus Baden-Württemberg, 2005 aus Bayern, 2020 aus dem Saarland. Auch wenn die Anzahl der Nachweise in diesen Bundesländern bis 2025 zunahm, kommt die Art in Deutschland bislang noch sehr vor. 

Euzophera bigella ist ein potentieller Schaderreger bei Kernobst, Steinobst, Kaki und Oliven. An jungen Bäumen können Schäden bis hin zum Welken aufgrund der Unterbrechung des Saftflusses auftreten (Espinosa et al. 2013). An fruchtenden Bäumen werden die Früchte einschließlich der Samen geschädigt. 

Literatur

  • Espinosa, B., L. Sannino & S. de Maria 2013: Insoliti attacchi di Euzophera bigella all'olivo nel foggiano. – Protezione delle Colture No. 3: 30–33.
  • Gerstberger, M. 1981: Glyptoteles leucacrinella Z. und Euzophera bigella Z. Zwei verwechselte Arten (Pyralidae: Phycitinae). – Nota lepidopterologica 4 (4): 151–154.
  • Parsons, M. S. & S. P. Clancy 2023: A guide to the pyralid and crambid moths of Britain and Ireland. – Atropos Publishing, Helston, Cornwall. 508 S.
  • Simoglou, K. B., A: Karataraki, N. E. Roditakis & E. Roditakis 2012: Euzophera bigella (Zeller) (Lepidoptera: Pyralidae) and Dasineura oleae (F. Low) (Diptera: Cecidomyiidae): Emerging olive crop pests in the Mediterranean? – Journal of Pest Science 85: 169–177.

Links

Autor(-en): Franziska Bauer, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 29.06.2025

Montenegro, Umgebung Ubli, August 2015
(© Friedmar Graf)


Montenegro, Umgebung Ubli, August 2015
(© Friedmar Graf)
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