Vorderflügellänge 33–40 mm.
Flügeloberseiten dunkelbraun, Männchen je nach Lichteinfall bläulich-violett schillernd, mit weißen und orangen Flecken; charakteristisch sind der dunkle, orange umrandete Fleck auf den Vorderflügeln und das weiße, innen unregelmäßig gerandete Band auf den Hinterflügeln. In der Natur kommt häufig eine Variation mit orange "übergossenen" Flügeloberseiten vor.
Flügelunterseiten blaß rot- und hellbraun, die weißen Flecken und das weiße Band der Oberseiten scheinen durch, besonders im Gegenlicht;
Vorderflügel mit schwarzen Flecken und dunklem, orange gerandeten Augenfleck.
Ähnliche Art:
Beim Großen Schillerfalter (Apatura iris) auf dem Vorderflügel oberseits ein dunkler Fleck, der nicht orange umringt ist; unterseits eine dunkelrotbraune Flügelspitze sowie ober- und unterseits die Innenseiten des weißen Bandes gerade. Die Größe ist kein Merkmal, um die beiden Arten zu unterscheiden.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): besonders geschützt
Rote Liste Sachsen: gefährdet
Rote Liste Deutschland: Vorwarnliste (noch ungefährdet)
Verbreitung
A. ilia ist von Nordportugal, den Pyrenäen und Frankreich über Mitteleuropa, den Balkan und das Baltikum nach Osten. verbreitet. Die nördliche Verbreitungsgrenze führt nördlich von Sachsen durch Deutschland, so dass die Art in Großbritannien, Skandinavien, Dänemark und Norddeutschland nicht vorkommt.
Lebensweise
Die Flugzeit beginnt Mitte Juni und reicht bis in den August. Nur selten gibt es eine zweite Generation. Die Eiablage findet auf verschiedenen Pappelarten (Populus spp.) statt. Bevorzugt werden Bäume mit sperrigem Wuchs und lichten Kronen. Die Falter saugen an Pferdekot, an toten Tieren und Schlamm. Dietrich (2010) beobachtete das Saugen am Honigtau der Blattlaus Eucallipterus tiliae. Die Larve überwintert.
Lebensräume
Bevorzugt werden südexponierte Waldränder und breite Waldwege mit Pappeln. Falter saugen an Aas, Kot und Feuchtstellen auf unbefestigten Wegen und sonnen sich auf vegetationsfreien Stellen am Boden.
Bestandssituation
Die Art weist aufgrund negativer Habitatentwicklung durch Entfernen von Weichholzsäumen und Versiegeln von Waldwegen einen negativen Bestandstrend auf.
Literatur
- Ebert, G. 1993: Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 1: Tagfalter 1. – Eugen Ulmer, Stuttgart. 535 S.
- Dietrich, W. 2010: Saugmedium des Kleinen Schillerfalters (Apatura ilia) beobachtet (Lepidoptera). – Entomologische Nachrichten und Berichte 54 (3): 264–265.
- Friedrich, E. 1977 (1. Aufl.), 1996 (2. unveränderte Aufl.): Die Schillerfalter. Apatura iris, A. ilia, A. metis. – Die Neue Brehm-Bücherei 505. – Westarp-Wissenschaften, Magdeburg. 112 S.
- Reinhardt, R. 2007: Rote Liste Tagfalter Sachsens. - Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hrsg.). 29. S.
- Reinhardt, R., H. Sbieschne, J. Settele, U. Fischer & G. Fiedler 2007: Tagfalter von Sachsen. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden Beiheft 11: 1–695, 1–48.
- Tolman, T. & R. Lewington 1998: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. – Franckh-Kosmos, Stuttgart. 319 S., 104 Tafeln (Übersetzung und fachliche Bearbeitung der 1. Aufl. von M. Nuss; 2. Aufl. 2012 von H. Melzer).
Links
Autor(-en): Matthias Nuß, Katharina Weinberg. Letzte Änderung am 29.06.2016