Vorderflügellänge 16–18 mm.
Flügeloberseiten der Männchen hellblau, mit braunem Rand und weißen Fransen. Weibchen braun, zwischen den Adern je nach Individuum wenig bis überwiegend blau beschuppt, orange Randpunkte können vorhanden sein, Hinterrand des Hinterflügels mit schwarzer Punktreihe und zwischen den Adern eingebuchtet, so dass beim Weibchen zwei deutliche Zacken entstehen, beim Männchen ist dieses Merkmal weniger deutlich ausgeprägt (Name!). Fransen weiß.
Flügelunterseiten der Männchen hellgrau, der Weibchen hellbraun; Basis glänzend blau; mit schwarzen, weiß umrandeten Punkten; orange Zeichnungen fehlen.
Ähnliche Art: Aufgrund des gezackten Hinterflügelrandes unverwechselbar.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): besonders geschützt
Rote Liste Sachsen: nicht bewertet
Rote Liste Deutschland: gefährdet
Synonyme
Papilio meleager Esper, 1779
Merkmale
Verbreitung
Von Deutschland und Polen südlich bis Spanien, Italien und Griechenland (GBIF, PESI) sowie östlich bis in die südliche Uralregion (Sinev 2019) und Zentralasien (Bräu et al. 2013). Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft gegenwärtig in Deutschland durch Sachsen.
Lebensweise
Die Eiablage erfolgt in der Nähe oder direkt an Blätter und Stängel der Bunten
Kronwicke (Securigera varia). Die Eier verbleiben bis zum folgenden Frühjahr am Eiablagesubstrat (Sanetra et al. 2015).
Lebensräume
Halbtrockenrasen mit dichter
stehenden, höherwüchsigen Obergräsern und Stauden sowie Bunter Kronwicke. Neben den mageren Ausprägungen
mit Aufrechter Trespe (Bromus erectus) werden
auch ruderalisierte Magerrasen
mit Glatthafer (Arrhenaterum elatius) und
Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata agg.)
sowie Gewöhnlicher Kugeldistel (Echinops
sphaerocephalus)
bewohnt. Männchen wurden
unter anderem auf einer sehr hochwüchsigen,
mit Goldrute (Solidago sp.) durchsetzten Hochstaudenflur
beobachtet.
Bestandssituation
Nach Möbius (1905: 30) äußerst selten, "früher" im Lößnitzgrund (1891), bei Meißen und Nossen in einzelnen Exemplaren sowie in der Lausitz bei Herwigsdorf und Großschönau.
2015 und 2017 in der östlichen Oberlausitz wieder nachgewiesen (Nuß & Liebig 2019).
Biotoppflege
Die lange Verweilzeit der Eier vom Sommer bis zum nächsten Frühjahr sowie die sich anschließende Entwicklung von Larven und Puppen erfordert einen großen zeitlichen Mahdabstand von mindestens einem Jahr und bei jedem Mahdtermin eine Aussparung von 20–50% der Flächen (Sanetra et al. 2015).
Literatur
- Bräu, M., R. Bolz, H. Kolbeck, A. Nunner, J. Voith & W. Wolf 2013: Tagfalter in Bayern. – Eugen Ulmer, Stuttgart. 781 S.
- Möbius, E. T. A. 1905: Die Grossschmetterlings-Fauna des Königreiches Sachsen. – Deutsche entomologische Zeitschrift Iris, Dresden 18 (1): i–xxi, [i]–[xi], 1–235, Taf. 1–2.
- Nuß, M. & W.-H. Liebig 2019: Wiederfund des Zahnflügelbläulings (Polyommatus daphnis (Denis & Schiffermüller, 1775)) in Sachsen (Lepidoptera: Lycaenidae). – Sächsische Entomologische Zeitschrift 9: 78–81.
- Sanetra, M., R. Güsten & R. Trusch 2015: Neue Erkenntnisse zur Verbreitung und
Lebensweise von myrmekophilen Bläulingen
(Lepidoptera: Lycaenidae) im Tauberland
und angrenzenden Regionen. – Carolinea 73: 29–81.
- Sinev, S. Yu. 2019 (2nd edn): Catalogue of the Lepidoptera of Russia. - Zoological Institute of the Russian Academy of Sciences, St. Petersburg. 448 S.
- Trampenau, M. & R. Reinhardt 2019: Der Zahnflügel-Bläuling Polyommatus daphnis (Denis & Schiffermüller, 1775) in Sachsen. – Mitteilungen sächsischer Entomologen 38 (131): 85–88.
Links
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 27.10.2020