Bergkronwicken-Widderchen (Zygaena fausta (Linnaeus, 1767))

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Diagnose

Vorderflügellänge: 10–13 mm.

Kopf: überwiegend schwarz beschuppt, Fühlerspitzen deutlich verdickt.

Thorax: vorn (Prothorax) mit zwei roten Querstreifen, dann überwiegend schwarz und oben oft zwei weiße Längsstreifen; Vorderflügel oberseits mit 6, meist weiß umrandeten roten Flecken; der äußere Fleck nierenförmig und mit dem davor liegenden Fleck 5 so verbunden, dass in der Mitte ein runder, dunkler Fleck entsteht.

Hinterleib: oberseits meist mit rotem Band.

Ähnliche Art: Esparsetten-Widderchen (Zygaena carniolica) auf dem Prothorax mit zwei weißen Querstreifen.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Gesetzlicher Schutz (BArtSchV, BNatSchG): besonders geschützt
Rote Liste Deutschland: gefährdet

Merkmale

Verbreitung

Von Marokko über die Iberische Halbinsel und Frankreich nach Norditalien, Österreich, Schweiz und Deutschland (Naumann et al. 1999). Die nördliche Verbreitungsgrenze verläuft durch Deutschland, hier in Niedersachsen ausgestorben, aktuelle Vorkommen in Hessen, Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern (Gaedike et al. 2017; Reinhardt et al. 2020).

Lebensweise

Die Falter fliegen von Juni bis August (Reinhardt et al. 2020). Die Weibchen legen die Eier in Spiegeln an die Blattunterseiten der Larvennahrungspflanzen, an denen die Larven oft gesellig leben. Im gesamten Verbreitungsgebiet sind dies Kronwicken (Coronilla), in Mitteleuropa insbesondere Bergkronwicke (C. coronata), seltener Kleine Kronwicke (C. minima) und Scheidenkronwicke (C. vaginalis) (Naumann et al. 1999). Die Larven überwintern und verpuppen sich im Mai–Juni in einem weißen Kokon an ihrer Nahrungspflanze (Reinhardt et al. 2020).

Lebensräume

Offene trockenwarme Wälder mit sonnigen Stellen, Säume und grasige Stellen; auf Kalk oder Kreide (Naumann et al. 1999; Reinhardt et al. 2020).

Bestandssituation

Diese in Deutschland seltene Art zeigt lang- und kurzfristige Bestandsrückgänge. Ihre Lebensräume sind durch Nutzungsaufgabe und Sukzession gefährdet (Reinhardt et al. 2020).

Literatur

  • Gaedike, R., M. Nuss, A. Steiner & R. Trusch 2017: Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands (Lepidoptera). – Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft 21: 1–362.
  • Keil, T. 1993: Beiträge zur Insektenfauna Ostdeutschlands: Lepidoptera - Zygaenidae. – Entomologische Nachrichten und Berichte, Dresden 37 (3): 145–198.
  • Naumann, C. M., G. M. Tarmann & W. G. Tremewan 1999: The Western Palaearctic Zygaenidae. – Apollo Books, Stenstrup. 304 S.
  • Reinhardt, R., A. Harpke, S. Caspari, M. Dolek, E. Kühn, M. Musche, R. Trusch, M. Wiemers &J. Settele 2020: Verbreitungsatlas der Tagfalter und Widderchen Deutschlands. – Eugen Ulmer, Stuttgart. 428 S.

Links

Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 30.01.2023

Zygaena fausta jucunda im August 2015 in den französischen Alpen
(© Matthias Nuß)


Zygaena fausta jucunda im August 2015 in den französischen Alpen. Diese Unterart mit schwach ausgebildetem, roten Hinterleibsring
(© Matthias Nuß)
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