Gemeine Eichenschrecke (Meconema thalassinum (De Geer, 1773))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körpergröße: Männchen 12–15 mm, Weibchen 11–15 mm + Legeröhre 9 mm.

Körper zierlich, grün mit weißem Mittelstreifen über Kopf und Halsschild zieht, der zwischen den Flügeln in einen diffusen unauffälligen braunen Streifen ausläuft.

Thorax: zwei orangebraune Flecken am Halsschildhinterrand; Flügel voll ausgebildet.

Ähnliche Arten: Die Südliche Eichenschrecke (Meconema meridionale) besitzt als Imago stark reduzierte Flügel. 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Rote Liste Sachsen: ungefährdet
Rote Liste Deutschland: ungefährdet

Merkmale

Die Larven der Gemeinen Eichenschrecke werden häufig mit der Südlichen Eichenschrecke verwechselt, besitzen jedoch wie alle Heuschreckenlarven eine parallelnervige Aderung der Flügelstummel.

Verbreitung

Vom südlichen Teil der Britischen Inseln, Dänemark und Südskandinavien südlich über Nordspanien, Italien bis nach Nordgriechenland (Lang & Weihrauch 2003).

Lebensweise

Die Eiablage erfolgt in die rissige Rinde und Borke verschiedener Bäume wie Rosskastanie, Ahorn und Erle. Eine Bindung an gewisse Baumarten ist unwahrscheinlich, wenn auch als Nadelbaum bisher nur die Kiefer bekannt ist (Vorwald 1996, Lang & Weihrauch 2003). Die Eier überwintern ein- oder fakultativ zweimal, die adulten Tiere treten von Juli bis November auf, mit Maximum im August (Fischer et al. 2016).Die baumbewohnende Art ist nachtaktiv und hält sich tagsüber auf den Unterseiten der Blätter auf (Bellmann 2006). Die Tiere ernähren sich mit Ausnahme der zuckerhaltigen Ausscheidungen von pflanzensaugenden Insekten zoophag von unter anderem Blattläusen, Fliegen, Raupen und Ohrwurmlarven. Die Art besitzt eine gute Flugfähigkeit und kann vermutlich rasch neue Habitate besiedeln (Ingrisch & Köhler 1998, Lang & Weihrauch 2003).

Lebensräume

Verschiedene Bäume und Sträucher, wobei schon wenige Einzelbäume ausreichen, um ausreichend Lebensraum für eine Population zu bieten. In Gärten, Parks, an Waldrändern, Alleen und generell in fast allen Lebensräumen, vorausgesetzt, es sind genügend Gehölzbestände vorhanden (Vorwald 1996, Lang & Weihrauch 2003, Fischer et al. 2016).

Bestandssituation

Die Gemeine Eichenschrecke ist in Sachsen ungefährdet (Klaus & Matzke 2010).

Literatur

  • Bellmann, H. 2006: Der Kosmos Heuschreckenführer. – Kosmos Verlag, Stuttgart. 350 S.
  • Börner, J., K. Richter, M. Schneider & S. Straube 1994: Rote Liste Heuschrecken. – Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hrsg.): Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege. Radebeul. 12 S.
  • Fischer, J., D. Steinlechner, A. Zehm, D. Poniatowski, T. Fartmann, A. Beckmann & C. Stettmer 2016: Die Heuschrecken Deutschlands und Nordtirols - Bestimmen - Beobachten – Schützen. – Quelle & Meyer, 368 S.
  • Ingrisch, S. & G. Köhler 1998: Die Heuschrecken Mitteleuropas. – Die Neue Brehm-Bücherei 629. – Westarp Wissenschaften, Magdeburg. 460 S.
  • Klaus, D. & D. Matzke 2010: Heuschrecken, Fangschrecken, Schaben und Ohrwürmer - Rote Liste und Artenliste Sachsens. – Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. 36 S.
  • Lang, A. & F. Weihrauch 2003: Gemeine Eichenschrecke Meconema thalassinum (Degeer, 1773). S. 93–95. – In: H. Schlumprecht & G. Waeber, Heuschrecken in Bayern. – Eugen Ulmer, Stuttgart.
  • Vorwald, J. 1996: Zum Eiablageverhalten von Meconema thalassinum (De Geer, 1773). – Articulata 11 (1): 73–80.

 

Autor(-en): Tommy Kästner, Matthias Nuß, Jennifer Wintergerst. Letzte Änderung am 14.10.2020

Männchen der Gemeinen Eichenschrecke am 12.08.2016 in Glashütte
(© Stefan Höhnel)


Männchen der Gemeinen Eichenschrecke, Weinböhla, 01.08.2020
(© Robert Leistner)


Weibchen der Gemeinen Eichenschrecke am 12.08.2010 in Glashütte
(© Stefan Höhnel)


Weibchen der gemeinen Eichenschrecke nachts am alkoholischen Köder schleckend. Arnsdorf, August 2019
(© Tilmann Adler)


Weibchen der Gemeinen Eichenschrecke an einem Apfel fressend, Gleisberg, Ende Oktober 2014
(© Andreas Hurtig)


Gemeine Eichenschrecke am 31.10.2015 in Radebeul-Lindenau
(© Eva-Maria Bäßler)
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