Körperlänge: Weibchen 2,5–4 mm.
Körper samtig behaart mit brauner Grundfärbung und zwei deutlichen hellen Querbinden.
Kopf: Komplexaugen stark reduziert, Fühler etwa körperlang.
Thorax: Flügel fehlen vollständig; Hinterschenkel stark verdickt.
Hinterleib: Cerci lang und schräg nach oben stehend, Legeröhre kurz und gegabelt.
Ähnliche Arten: Aufgrund ihrer Größe ist die Ameisengrille unverwechselbar.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
Rote Liste Sachsen: stark gefährdet
Rote Liste Deutschland: Daten unzureichend
Merkmale
Die Ameisengrille ist eine der kleinsten einheimischen Heuschrecken.
Verbreitung
Funde der Ameisengrille sind über ganz Sachsen verstreut, wobei sich die Beobachtungen im Elbtal häufen.
Lebensweise
Die Ameisengrille lebt ausschließlich in Ameisenhaufen. Die Ameisengrille lebt hier als Parasit. Es werden Hautausscheidungen der Ameisen durch Belecken dieser aufgenommen, ebenso erfolgt eine Weitergabe flüssiger Nahrungstropfen von Ameisen an die Ameisengrille. Auch wird Ameisenbrut gefressen. Die Art vermehrt sich ungeschlechtlich, Männchen sind nicht bekannt. Die Weibchen legen höchstens 8–9 Eier ab, was unter den heimischen Heuschrecken ein absolutes Minimum darstellt. Die Ameisengrille nimmt den nesttypischen Geruch an und wird somit nicht als Eindringling erkannt.
Lebensräume
Die Ameisengrille lebt ausschließlich in Ameisenhaufen. Damit ist die Ameisengrille absolut abhängig von der Verbreitung ihrer Wirtsameisen. Eine gewisse Neigung zu klimatisch begünstigten (Mikro-)Habitaten ist zu beobachten.
Bestandssituation
Die Ameisengrille ist in Sachsen stark gefährdet (Klaus & Matzke 2010).
Literatur
- Junker, E. A. & U. M. Ratschker 2000: Zur Verbreitung der Ameisengrille, Myrmecophilus acervorum (Panzer, [1799]), in Sachsen (Insecta: Ensifera: Myrmecophilidae). – In: Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 22: 11–21.
- Klaus, D. & D. Matzke 2010: Heuschrecken, Fangschrecken,
Schaben und Ohrwürmer - Rote Liste und Artenliste Sachsens. –
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. 36 S.
Autor(-en): Tommy Kästner, Jennifer Wintergerst. Letzte Änderung am 17.01.2022