Seerosen-Schilfkäfer (Donacia crassipes Fabricius, 1775)

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 9–11 mm.

Körper oberseits goldgrün, kupferfarben oder violett, unterseits dicht mit Borsten besetzt, die unter Wasser eine Luftschicht zur Atmung halten.

Kopf: Fühler teilweise gelb oder dunkelbraun.

Thorax: Halsschild stark quer, sehr fein skulptiert, ohne deutliche Punktierung. Flügeldecken breit, flach, unbehaart, an der Spitze abgestutzt, Punktstreifen an der Spitze feiner, die Zwischenräume fast glatt. Beine teilweise gelb oder dunkelbraun, Hinterschenkel des Männchens das Abdomenende überragend und mit zwei Zähnen, des Weibchens das Abdomenende erreichend und mit einem Zahn.  

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Von Irland, Schottland, Skandinavien und Finnland südlich bis Südfrankreich, Norditalien und Bulgarien, östlich bis zum Ural (GBIF; PESI).

Lebensweise

Die Weibchen nagen zur Eiablage von oben Löcher in ein Teich- oder Seerosenblatt, durch die sie an der Blattunterseite die Eier ablegen (Goecke 1935). Die Larven leben oligophag an den Schwimmblättern von Gelber Teichrose (Nyphar lutea) und Weißer Seerose (Nymphaea alba). Sie leben submers und entnehmen den Sauerstoff aus dem Pflanzengewebe (Wesenberg-Lund 1943). Ihre Entwicklung dauert bis zu drei Jahre. Überwinterung und Puppenruhe finden in luftgefüllten Kokons am Stängel statt (Rheinheimer & Hassler 2018).

Lebensräume

In Stillgewässern. 

Bestandssituation

Literatur

  • Böving, A. G. 1910: The natural history of the larvae of the Donaciinae. Mitteilungen aus dem biologischen Süßwasserlaboratorium Frederiksdal bei Lyngby (Dänemark). Nr. VII. – Internationale Revue der gesamten Hydrobiologie und Hydrographie 3 (Suppl.): 1–108.
  • Deibel, J. 1910: Beiträge zur Kenntnis von Donacia und Macroplea unter besonderer Berücksichtigung der Atmung. – Zoologische Jahrbücher. Abteilung für Anatomie und Ontogenie der Tiere 31: 107–160.
  • Ege, R. 1915: On the respiratory conditions of the larva and pupa of Donacia. – Vid. Meddel. fra Dantsk naturhist. Forent.  66.
  • Goecke, H. 1935: Schilfkäfer. 5. Beitrag zur Kenntnis der Donaciinen. – Die Natur am Niederrhein 11: 33–44.
  • Konstantinov, A. S. 2005: Male combat and mating behavior of Donacia crassipes Fabricius and other chrysomelids (Coleoptera, Chrysomelidae, Donaciinae). S. 721–725. – In: P. Jolivet, J. Santiago-Blay & M. Schmitt, New Developments in the Biology of Chrysomelidae. – Brill.
  • Reis, F., R. Kirsch, Y. Pauchet, E. Bauer, L. C. Bilz, K. Fukumori, T. Fukatsu, G. Kölsch & M. Kaltenpoth 2020: Bacterial symbionts support larval sap feeding and adult folivory in (semi-)aquatic reed beetles. – Nature Communications 11: 2964.
  • Rheinheimer, J. & M. Hassler 2018: Die Blattkäfer Baden-Württembergs. – Kleinsteuber Books, Karlsruhe. 928 S.
  • Schmidt-Schwedt, E. 1887: Ueber Athmung der Larven und Puppen von Donacia crassipes. – Berliner Entomologische Zeitschrift 31 (2): 325–334, Taf. 5.
  • Wesenberg-Lund, C. 1943: Biologie der Süsswasserinsekten. Springer, Berlin & Heidelberg. 682 S.
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 20.10.2025

Lago d´Ampola Trentino/Italien, 16.07.2019
(© Benjamin Franke)


In der Spiegelung auf der Wasseroberfläche sind deutlich die zwei Zahne des Hinterschenkels zu erkennen. Rechts ein vermutlich von Wasserwanzen ausgesaugter Seerosen-Blattkäfer. Mazury / Masuren, Orzysz, August 2024
(© Matthias Nuß)


Mazury / Masuren, Orzysz, August 2024
(© Matthias Nuß)
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