Fuchsrote Lockensandbiene (Andrena fulva (Müller, 1766))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Weibchen: Körperlänge 12–14 mm; Behaarung lang und dicht; Kopf, Körperunterseite und Beine einschließlich Endfranse und Scopa schwarz behaart; Oberseite des Thorax und der Tergite bei frischen Tieren leuchtend fuchsrot, später goldgelb behaart.

Männchen: Körperlänge 9–12 mm; Behaarung lang; Gesicht unten lang weiß und seitlich und oben schwarz behaart, Thoraxrücken bei frischen Tieren lang fuchsrot behaart, restliche Behaarung bräunlich-gelb; Mandibeln auffallend lang mit großem basalen Zahn; Schläfen sehr breit mit nahezu rechtwinkliger Ecke; Tibien und Tarsen zum Teil rötlich gefärbt (nicht die Behaarung).

Ähnliche Arten: Das Weibchen ist aufgrund der typischen Färbung unverwechselbar, das Männchen hingegen im Feld kaum von ähnlichen Arten mit langen Mandibeln und großem basalen Zahn an denselben zu unterscheiden (Andrena helvola-Gruppe).

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Bei den Weibchen besitzt der Schenkelring (Trochanter) des Hinterbeins eine charakteristische Haarlocke (Flocculus), die namensgebend für die Lockensandbienen (Andrena s. str.) ist (Scheuchl & Willner 2016). 

Verbreitung

Europa: von Irland, Großbritannien und dem südlichen Skandinavien südlich bis zur Iberischen Halbinsel, den Balearen, Korsika, Sizilien und Griechenland (GBIF, PESI).

Lebensweise

Die Weibchen nisten im Boden (endogäisch) an sonnigen bis halbschattigen, kahlen oder vegetationsarmen Stellen. Beim Graben der Nester wird der Bodenaushub kreisrund um den Nesteingang abgelegt. Der Hauptgang kann bis zu einem halben Meter tief in den Boden reichen. Unter günstigen Bedingungen bilden sich Aggregationen von mehreren Hundert Nestern.

Die Art nutzt Pollen von zehn verschiedenen Pflanzenfamilien (polylektisch), wird aber besonders häufig an den Blüten von Johannisbeeren und Stachelbeeren (Grossulariaceae) beobachtet.

Die Adulten überwintern, ihre Flugzeit erstreckt sich von Mitte März bis Ende Mai.

Brutparasiten: die Wespenbienen Nomada panzeri und Nomada signata.

Lebensräume

In Parks und Gärten mit Beerensträuchern, lichten Wäldern, an Waldrändern und auf Dämmen.

Bestandssituation

Literatur

  • Amiet, F., M. Herrmann, A. Müller & R. Neumeyer 2010: Apidae 6. Andrena, Melitturga, Panurginus, Panurgus. – Fauna Helvetica 26: 317 S.
  • Burger, F., unter Mitarbeit von S. Kaluza, G. Baldovski, R. Franke, D. Langner, W.-H. Liebig, T. Sammorey & A. Scholz 2005: Rote Liste Wildbienen. – Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege. – Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Dresden. 37 S.
  • Falk S. 2015: Field Guide to the Bees of Great Britain and Ireland. – London. 432 S.
  • Scheuchl, E. & W. Willner 2016: Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas. Alle Arten im Portrait. – Quelle & Meyer Wiebelsheim. 917 S.
  • Schmid-Egger C. & Scheuchl E. 1997: Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. Band III: Andrenidae. – Velden/Vils. 180 S.
  • Westrich, P. 2018: Die Wildbienen Deutschlands. – Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. 824 S.

Links

Autor(-en): Matthias Nuß, Mandy Fritzsche. Letzte Änderung am 01.04.2022

Andrena fulva, Weibchen, Dresden, April 2015
(© Michael & Mandy Fritzsche)


Andrena fulva, Männchen, Dresden, April 2018
(© Michael & Mandy Fritzsche)


Chemnitz-Schloßchemnitz, 26.04.2021
(© Benjamin Franke)


Rotpelzige Sandbiene (Andrena fulva) an Blüten der roten Johannisbeere; Pretzschendorf im April 2017
(© Angela Kühne)


Schönau-Berzdorf, 03.04.2020
(© Istvan Palfi)


Andrena fulva, Männchen
(© Wolf-Harald Liebig)


Männchen der Rotpelzigen Sandbiene, Gleisberg, April 2018
(© Andreas Hurtig)


Dresden, Mrz 2024
(© Robert Michalk)
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