Feuerlibelle (Crocothemis erythraea (Brulle, 1832))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 36–45 mm, Hinterflügellänge: 23–33 mm.

Kopf: Bei ausgefärbten Männchen rot mit roten Augen, bei Weibchen und jungen Individuen gelbbraun mit gelbbraunen Augen.

Thorax: Bei ausgefärbten Männchen rot, bei ausgefärbten Weibchen bräunlich-olivbraun mit oberseits weißem Streifen zwischen den Flügeln, bei jungen Individuen gelbbraun mit hellen Antehumeralstreifen (Längsstreifen auf der Oberseite des mittleren Brustabschnitts). Flügel bei beiden Geschlechtern mit mehr als 10 Antenodalqueradern (Queradern an Flügelvorderkante zwischen Ansatz und Nodus [verstärkter mittiger Knick]) und gelben bis orangen Basalflecken.

Hinterleib: Bei ausgefärbten Männchen rot, bei Weibchen und jungen Individuen gelbbraun mit oberseits schwarzer Mittellinie; bei beiden Geschlechtern abgeflacht.

Ähnliche Arten: Arten der Gattung Sympetrum besitzen weniger als zehn Antenodalqueradern und einen im Querschnitt runden Hinterleib. Weibchen und junge Individuen können mit den Weibchen der Blaupfeile (Gattung Orthetrum) verwechselt werden, diese jedoch ohne gelbe Basalflecke in den Flügeln.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Bei beiden Geschlechtern der Feuerlibelle sind die gelb bis orangen Basalflecke in den Hinterflügeln größer als in den Vorderflügeln.

Die Männchen zeigen kaum schwarze Zeichnungselemente; auch die Beine sind orange bis feuerrot. Allerdings variiert die Intensität der Rotfärbung mit der Temperatur, sodass die Tiere nur an besonders warmen Tagen leuchtend rot erscheinen.

Die Weibchen besitzen eine auffällig abstehende Legeklappe.

Verbreitung

Lebensweise

Bei günstigem Witterungsverlauf können adulte Tiere bereits ab Ende April (gewöhnlich ab Mitte Mai) bzw. bei Entwicklung einer partiellen zweiten Generation bis Ende September beobachtet werden (Brockhaus et al. 2015). Die Feuerlibelle verfügt über ein ausgesprochen hohes Ausbreitungspotenzial und kann geeignete Gewässer in kurzer Zeit besiedeln (Brockhaus & Fischer 2005).

Lebensräume

Die Feuerlibelle zeigt in Deutschland eine Präferenz für durch den Menschen entstandene Gewässer wie Regenrückhaltebecken, Tagebauseen oder Sand- und Kiesgruben. Darüber hinaus nutzt sie Altwässer, Teiche und Seen mit einer lückigen Ufervegetation. Die Gewässer sollten transparent sein, eine Submersvegetation besitzen und in ihren Randzonen offene Bodenbereiche und Flachwasserzonen aufweisen (Brockhaus et al. 2015).

Bestandssituation

In Deutschland zeigt die Feuerlibelle seit Ende der 1990er Jahre eine Bestandszunahme. Sie kommt bis in die höheren Lagen flächendeckend vor (Brockhaus et al. 2015).

Bis 2005 lagen für die Feuerlibelle in Sachsen nur zwei Nachweise aus dem Raum Görlitz vor (Brockhaus & Fischer 2005). Seither hat sie sich in Sachsen weit ausgebreitet und scheint sich mit bodenständigen Vorkommen etabliert zu haben (Brockhaus et al. 2015).

Literatur

  • Bellmann, H. 1993: Libellen: beobachten – bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg. 274 S.
  • Brockhaus, T. & U. Fischer 2005: Die Libellenfauna Sachsens. Natur & Text, Rangsdorf. 427 S.
  • Brockhaus, T., H.-J. Roland, T. Benken, K.-J. Conze, A. Günther, K. G. Leipelt, M. Lohr, A. Martens, R. Mauersberger, J. Ott, F. Suhling, F. Weihrauch & C. Willigalla (Hrsg.) 2015: Atlas der Libellen Deutschlands – Libellula Supplement 14: 464 S.
  • Dijkstra, K-D. 2006: Field Guide to the Dragonflies of Britain and Europe. British Wildlife Publishing, Gillingham, Dorset. 320 S.
  • Dreyer, W. 1986: Die Libellen Das umfassende Handbuch zur Biologie und Ökologie aller mitteleuropäischer Arten mit Bestimmungsschlüsseln für Imagines und Larven. Gerstenberg Verlag, Hildesheim. 219 S.
  • Heidemann, H. & R. Seidenbusch 2002: Die Libellenlarven Deutschlands. – In: F. Dahl, Die Tierwelt Deutschlands (72. Teil). Goecke & Evers, Keltern. 328 S.
  • Sternberg, K. & R. Buchwald 2000: Die Libellen Baden-Württembergs, Band 2: Großlibellen (Anisoptera). – Eugen Ulmer, Stuttgart. 712 S.
Autor(-en): Susanne Kurze, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 26.12.2022

Männliche Feuerlibelle mit typischer roter Färbung an einem Teich auf der Halde Berzdorf, August 2015
(© Peter Diehl)


Weibliche Feuerlibelle mit den typischen hellen Antehumeralstreifen bei Döbra, Ende Mai 2018
(© Peter Diehl)


Unausgefärbte Feuerlibelle am Waldsumpf Cunnewitz, Mitte August 2018
(© Peter Diehl)


Paarung der Feuerlibelle am Wiesenteich in Schönteichen-Brauna, Mitte Juli 2017
(© Peter Diehl)
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