Sächsische Wespe (Dolichovespula saxonica (Fabricius, 1793))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Kopf: Langkopfwespe. Kopf dunkel behaart. Clypeus in der Mitte mit einem durchgehenden schwarzen Band, das in der Mitte blattartig verbreitert ist; innerer Augenrand im unteren Bereich der Augenbucht gelb gerandet, sonst schwarz; Hinterrand der Augen gelb, in der Mitte schwarz; Basalglied der Fühler (Scapus) vorn gelb, Fühlergeißel oben und unten schwarz, beim Männchen unterseits braun schimmernd.

Thorax: schwarz, ein schmales gelbes U, das an den Seiten oben und unten einen geraden Strich bildet; am Hinterrand des Thorax bilden die beiden gelben Flecke fast eine durchgehende Linie, die nur in der Mitte unterbrochen ist.

Hinterleib: hell behaart; stets ohne rostfarbene Flecke auf den vorderen Tergiten des Gasters; zum Ende überwiegt mehr und mehr die gelbe Färbung, auf dem letzten Tergit können schwarze Flecken ganz fehlen.

Nest: freihängend, außen glatt und grau, bis zu sechs Wabenetagen, mit nur einem Eingang am unteren Ende; Durchmesser bis zu 25 cm.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Die Art kommt von Europa östlich bis Kamtschatka und Japan vor. In diesem Verbreitungsgebiet werden mehrere Unterarten unterschieden (Eck 1983, 1984).

Dolichovespula saxonica (Vespa) wurde von Fabricius (1793) aus Deutschland beschrieben. Der wissenschaftliche Artname lässt vermuten, dass die Tiere, die Fabricius für die Originalbeschreibung zur Verfügung standen, aus Sachsen stammten. Fabricius besuchte im Jahr 1865 Vorlesungen an der Leipziger Universität.

Lebensweise

Die Königin beginnt nach der Überwinterung im April mit Nestbau, Eiablage und Fütterung der ersten Larven. Nach dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen übernehmen diese Nestbau und Fütterung für die weiteren Nachkommen der Königin. Im Nest wird eine Volksstärke von bis zu 1.000 Individuen erreicht. Die Geschlechtstiere verlassen im August das Nest zu Paarung, das damit verwaist.

Die Sächsische Wespe wird von der Falschen Kuckukswespe Dolichovespula adulterina parasitiert.

Lebensräume

Wälder, Waldränder, Parks, Gärten und Siedlungsbereich des Menschen. Die Königinnen suchen für den Nestbau Baumhöhlen, Vogelnisthöhlen, Dachböden und Dachüberstände, um dort ihre freihängenden Nester anzulegen.

Bestandssituation

Die Art ist in unserem Gebiet häufig anzutreffen.

Literatur

  • Bellmann, H. 1995: Bienen, Wespen, Ameisen: die Hautflügler Mitteleuropas. – Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart. 336 S.
  • Dvořák, L. & S. P. M. Roberts 2006: Key to the paper and social wasps of Central Europe (Hymenoptera: Vespidae). – Acta Entomologica Musei Nationalis Pragae 46: 221-244.
  • Eck, R. 1983: Zur Verbreitung und Variabilität von Dolichovespula saxonica (Hymenoptera, Vespidae). – Entomologische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 46 (2): 151–176.
  • Eck, R. 1984: Bestimmungsschlüssel für die Arten den Gattung Dolichovespula Rohwer, 1916 (Hymenoptera, Vespidae). – Entomologische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 48: 35–44.
  • Fabricius, J. C. 1793. Entomologia systematica emendata et aucta. Secundum classes, ordines, genera, species adjectis synonimis, locis, observationibus, descriptionibus. Tom. II. – C. G. Proft, Hafniae. S. I–VIII, 1–519. [Originalbeschreibung auf S. 256–257]
  • Orlow, M. von 2011: Mein Insektenhotel. Wildbienen, Hummeln & Co. im Garten. – Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. 190 S.
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 03.08.2022

Arbeiterin der Sächsischen Wespe in der Gemarkung Hohenprießnitz, Gänseweide, Juli 2014
(© Michael Happ)


Arbeiterin der Sächsischen Wespe in der Gemarkung Hohenprießnitz, Gänseweide, Juli 2014
(© Michael Happ)


Arbeiterin der Sächsischen Wespe in der Gemarkung Hohenprießnitz, Gänseweide, Juli 2014
(© Michael Happ)


Arbeiterin der Sächsischen Wespe in der Gemarkung Hohenprießnitz, Gänseweide, Juli 2014
(© Michael Happ)


Torno, 22.08.2021, bauten wochenlang an unserem Nebengebäude ein kunstvolles Nest.
(© Antje Weiß)
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