Körperlänge: 7–13 mm.
Kopf: dunkelbraun, mit hellerer gelb-oranger Querbinde (manchmal schwer im Gelände erkennbar); Fühlerglieder kurz und breit.
Thorax: Flügel mit drei braunen Querbinden, reichen bis über das Ende des Hinterleibs.
Ähnliche Arten: alle Arten der
Taeniopterygidae, diese aber ohne helle Querbinde auf dem Kopf.
RL Sachsen: Vorwarnliste V (Voigt et. al 2015)
RL Deutschland: Tiefland - gefährdet 3, Bergland – ungefährdet
Merkmale
Verbreitung
Europa, von Spanien bis Russland, außer Norwegen, Britische Inseln und Südeuropa (Fauna Europea, Stand 2021).
Lebensweise
Die Larven leben in Flüssen. Die Imagines schlüpfen und fliegen schon am Ende des Winters. Sie leben nur wenige Wochen. Die Flugzeit reicht von Anfang Februar bis Ende März. Die Imagines schlüpfen direkt aus der Larve. Die Imagines von Brachyptera braueri sind gute Flieger. Männchen und Weibchen kommunizieren durch Trommelzeichen, die sie mit schlagendem Hinterleib auf Blättern oder Holz erzeugen. Sie paaren sich meist in der Ufervegetaion. Bei Sonnenschein laufen die Tiere sehr agil (z. B. auch auf Brückengeländern) und fliegen gut. Immer wieder werden sie, besonders begattete Weibchen, weiter entfernt vom Gewässer gefunden. Die Flüge sind vermutlich die Erklärung für die rasante Wiederbesiedlung der ehemaligen Lebensräume der Art in den letzten Jahren (Küttner et al. 2008).
Lebensräume
Flüsse
Bestandssituation
Brachyptera braueri stand wegen der starken Verschmutzung der Flüsse in Mitteleuropa kurz vor der Ausrottung. Erst vor wenigen Jahren wurden Vorkommen der Art in Thüringen, in Sachsen-Anhalt und Sachsen wiederentdeckt. Die Art hat ihre ehemaligen Lebensräume in den Flüssen zurückerobert. Heute ist sie wieder die charakteristische Frühjahrsart an den großen Flüssen Sachsens (Küttner et al. 2008).
Literatur
- Küttner, R., M. Hohmann, B. Plesky & H. Voigt 2008: Zur Verbreitung und Ökologie von Brachyptera braueri (Klapálek, 1900) (Insecta: Plecoptera) in Mitteldeutschland unter Berücksichtigung weiterer Plecoptera-Arten des zeitigen Frühjahres. – Lauterbornia 63: 31–50.
- Reusch, H., A. Weinzierl & K. Enting 2017: Rote Liste und Gesamtartenliste der Steinfliegen (Plecoptera) Deutschlands. – 3. Fassung, Stand Mai 2012; Nachträge bis 2017. (http://www.plecoptera.de/Rote_Listen_/Rote_Liste_Deutschland/rote_liste_deutschland.html, Stand 20.4.2021)
- Voigt, H., R. Küttner & B. Plesky 2015: Rote Liste und Artenliste Sachsens. Plecoptera (Steinfliegen). – Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. 28 S.
Autor(-en): Matthias Nuß, Ralf Küttner. Letzte Änderung am 22.04.2021