Körperlänge: 16–20 mm.
Eine der größten Wanzenarten in Mitteleuropa. Körper braun.
Thorax: Hinterbeinschiene blattartig verbreitert. Aufgrund dieses Merkmals ist die Art unverwechselbar.
Hinterleib: Seitenränder braun und weiß gescheckt.
Die Amerikanische Zapfenwanze erlebt derzeit in Europa eine rasante Ausbreitung und ist aufgrund ihrer Größe und markanten Merkmale ziemlich auffällig. Eine umfangreiche Zusammenfassung des gesamten Wissenstandes zu dieser Art findet sich bei Werner (2011).
Merkmale
Die Art ist eine der größten derzeit in Mitteleuropa in freier Wildbahn vorkommenden Wanzen. Die blattartigen Verbreiterungen an den Hinterbeinen sind in dieser Form derzeit als eindeutiges Merkmal verwendbar, da andere ähnliche Arten den Sprung nach Europa noch nicht geschafft haben beziehungsweise sich hier nicht etablieren konnten.
Verbreitung
Die Art stammt ursprünglich aus Amerika und ist mit Holzlieferungen in Europa eingeschleppt worden. Von westeuropäischen Hafenstädten aus hat eine rasante Besiedlung West-, Süd-, Mittel- und derzeit auch Osteuropas eingesetzt.
Vorkommen in Sachsen
Die Art wurde erstmals innerhalb eines Gebäudes am Tharandter Wald gefunden (Arnold & Walter, 2009), wobei die Herkunft des Tieres unklar ist. Seit dem Herbst 2011 häufen sich Meldungen aus der Innenstadt von Leipzig, wo die Art eine starke Population gebildet zu haben scheint. Mittlerweile wurde die Art auch im Großraum Dresden, Zwickau und Chemnitz gefunden.
Lebensweise
Leptoglossus lebt auf Kiefern und anderen Koniferen und besaugt die Samen in den Zapfen - in Italien wird sie dadurch extrem schädlich für die Gewinnung von Pinienkernen. Erwachsene Tiere überwintern und suchen dazu auch Schutz in Gebäuden, wo die markanten großen Tiere oft die Aufmerksamkeit der Bewohner und anderer Naturinteressierter erwecken. Im Frühjahr erfolgt die Paarung und Eiablage.
Lebensräume
Die Art besiedelt Kiefern in verschiedenen Biotopen - derzeit stammt die Mehrzahl der Beobachtungen noch aus dem besiedelten Raum, wo Kiefern in Parks und Gärten als Lebensraum und Futterpflanze genutzt werden.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen in Ausbreitung und in den Großstädten schon lokal häufig. Eine Gefährdung liegt nicht vor. Eine Bekämpfung der Art erscheint weder möglich noch nach derzeitigem Kenntnisstand hierzulande notwendig.
Literatur
- Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen. – Mitteilungen Sächsischer Entomologen, Suppl. 8: 116–145.
- Arnold, K. & S. Walter 2009: Leptoglossus occidentalis Heidemann, 1910, ein Neuzugang zur Heteropterenfauna Sachsens. – Mitteilungen Sächsischer Entomologen 85: 6–7.
- Werner, D. J. 2011: Die amerikanische Koniferen-Samen-Wanze Leptoglossus occidentalis (Heteroptera: Coreidae) als Neozoon in Europa und in Deutschland: Ausbreitung und Biologie. – Entomologie heute 23: 31–68.
Autor(-en): Michael Münch, Tommy Kästner, Matthias Nuß, Christian Schmidt. Letzte Änderung am 22.05.2023