Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi (Lepeletier, 1841))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 8–10 mm; Körper auffällig langestreckt. Weibchen: Scheitel Weibchens hinten mit einer Kante, Mandibeln nicht auffällig verlängert, Scopa gelblich-weiß, Tergitränder mit weißen Haarbinden. Männchen: Tergit 7 dreilappig; Schwiele auf Sternit 2 groß, hinten abgeflacht und punktiert.

Die drei weiteren in Deutschland heimischen und auf Glockenblumen spezialisierten Scherenbienen-Arten Chelostoma campanularum, C. distictum und C. foveolatum sind mit einer Körperlänge von 5 mm bis maximal 7 mm deutlich kleiner, die Weibchen tragen keine Haarbinden auf den Tergiten, das Endtergit der Männchen ist in eine oder zwei Spitzen ausgezogen, die Schwiele auf Sternit 2 ist kleiner und abgerundet.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Synonym

Osmia rapunculi

Lebensweise

Zum Pollensammeln auf Glockenblumengewächse (Campanulaceae) spezialisiert. Nistet oberirdisch in vorgefundenen linearen Hohlräumen, z. B. in Käferfraßgängen in Totholz aber auch in Wildbienenhotels (Lochdurchmesser 3–4 mm). Die Brutzellen bestehen aus einem Mörtel aus Lehm, Sand, Nektar und möglicherweise auch Speichel, der Nesteingang wird zusätzlich mit kleinen Steinchen verstärkt.

Lebensräume

Habitate mit vorhandenem Totholz und Beständen von Glockenblumen, wie Waldränder, Streuobstwiesen, aber auch im Siedlungsbereich.

Bestandssituation

Rote Liste Sachsen: ungefährdet (Burger et al. 2005).
Rote Liste Deutschland: ungefährdet (Westrich et al. 2012).

Literatur

  • Amiet, F., M. Herrmann, A. Müller & R. Neumeyer 2004: Apidae 4. Anthidium, Chelostoma, Coelioxys, Dioxys, Heriades, Lithurgus, Megachile, Osmia, Stelis. – Fauna Helvetica 9, 273 S.
  • Burger, F., unter Mitarbeit von S. Kaluza, G. Baldovski, R. Franke, D. Langner, W.-H. Liebig, T. Sammorey & A. Scholz 2005: Rote Liste Wildbienen. – Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege. – Hrsg. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Dresden. 37 S.
  • Scheuchl, E. 2006. Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. Band II: Megachilidae - Melittidae, Velden. 192 S.
Autor(-en): Mandy Fritzsche. Letzte Änderung am 24.05.2020

Chelostoma rapunculi, Weibchen, Herrnhut, Juli 2016.
(© Michael & Mandy Fritzsche)


Chelostoma rapunculi, Männchen, Radebeul, Anfang Juni 2019
(© Michael & Mandy Fritzsche )


Weibchen von Chelostoma rapunculi an Campanula rapunculus, Dresden, Juni 2014.
(© Michael Fritzsche)


Männchen von Chelostoma rapunculi an Campanula persicifolia, Dresden, Juli 2014.
(© Michael Fritzsche)
Login
Termine (Archiv)
Statistik
  • 467706 Beobachtungen
  • 255653 Onlinemeldungen
  • 3400 Steckbriefe
  • 187676 Fotos
  • 8425 Arten mit Fund
  • 5858 Arten mit Fotos

      

Verwendung von Cookies

Wir verwenden Cookies ausschließlich, um diese Website für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.