Diagnose
Körperlänge: 8–10 mm; Körper auffällig langestreckt. Weibchen: Scheitel Weibchens hinten mit einer Kante, Mandibeln nicht auffällig verlängert, Scopa gelblich-weiß, Tergitränder mit weißen Haarbinden.
Männchen: Tergit 7 dreilappig; Schwiele auf Sternit 2 groß, hinten abgeflacht und punktiert.
Die drei weiteren in Deutschland heimischen und auf Glockenblumen spezialisierten Scherenbienen-Arten Chelostoma campanularum, C. distictum und C. foveolatum sind mit einer Körperlänge von 5 mm bis maximal 7 mm deutlich kleiner, die Weibchen tragen keine Haarbinden auf den Tergiten, das Endtergit der Männchen ist in eine oder zwei Spitzen ausgezogen, die Schwiele auf Sternit 2 ist kleiner und abgerundet.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Synonym
Osmia rapunculi
Lebensweise
Zum Pollensammeln auf Glockenblumengewächse (Campanulaceae) spezialisiert. Nistet oberirdisch in vorgefundenen linearen Hohlräumen, z. B. in Käferfraßgängen in Totholz aber auch in Wildbienenhotels (Lochdurchmesser 3–4 mm). Die Brutzellen bestehen aus einem Mörtel aus Lehm, Sand, Nektar und möglicherweise auch Speichel, der Nesteingang wird zusätzlich mit kleinen Steinchen verstärkt.
Lebensräume
Habitate mit vorhandenem Totholz und Beständen von Glockenblumen, wie Waldränder, Streuobstwiesen, aber auch im Siedlungsbereich.
Bestandssituation
Rote Liste Sachsen: ungefährdet (Burger et al. 2005).
Rote Liste Deutschland: ungefährdet (Westrich et al. 2012).
Literatur
- Amiet, F., M. Herrmann, A. Müller & R. Neumeyer 2004: Apidae 4. Anthidium, Chelostoma, Coelioxys, Dioxys, Heriades, Lithurgus, Megachile, Osmia, Stelis. – Fauna Helvetica 9, 273 S.
- Burger, F., unter Mitarbeit von S. Kaluza, G. Baldovski, R. Franke, D. Langner, W.-H. Liebig, T. Sammorey & A. Scholz 2005: Rote Liste Wildbienen. – Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege. – Hrsg. Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Dresden. 37 S.
- Scheuchl, E. 2006. Illustrierte Bestimmungstabellen der Wildbienen Deutschlands und Österreichs. Band II: Megachilidae - Melittidae, Velden. 192 S.
Autor(-en): Mandy Fritzsche. Letzte Änderung am 24.05.2020
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Chelostoma rapunculi, Weibchen, Herrnhut, Juli 2016.
(© Michael & Mandy Fritzsche)
Chelostoma rapunculi, Weibchen, Herrnhut, Juli 2016. (© Michael & Mandy Fritzsche)( Bild vergrößern)
Chelostoma rapunculi, Männchen, Radebeul, Anfang Juni 2019
(© Michael & Mandy Fritzsche )
Chelostoma rapunculi, Männchen, Radebeul, Anfang Juni 2019 (© Michael & Mandy Fritzsche )( Bild vergrößern)
Weibchen von Chelostoma rapunculi an Campanula rapunculus, Dresden, Juni 2014.
(© Michael Fritzsche)
Weibchen von Chelostoma rapunculi an Campanula rapunculus, Dresden, Juni 2014. (© Michael Fritzsche)( Bild vergrößern)
Männchen von Chelostoma rapunculi an Campanula persicifolia, Dresden, Juli 2014.
(© Michael Fritzsche)
Männchen von Chelostoma rapunculi an Campanula persicifolia, Dresden, Juli 2014. (© Michael Fritzsche)( Bild vergrößern)
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