Ulmenstachelschildlaus (Gossyparia spuria (Modeer, 1778))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Caput: Antenne 6–7-gliedrig, Labium meist 3-gliedrig.

Thorax: Beine schlank mit kräftigen Borsten und Dornen; Klauenborsten deutlich geknöpft; Klaue mit Zähnchen; Coxa und Femur der Hinterbeine, manchmal auch Tibia mit lichtbrechenden Poren. Thorax ventral mit sklerotisiertem Porenfeld vor den Hintercoxen (Pseudochermes fraxini). Männchen rötlich gefärbt mit einem Paar Flügel. Weibchen stets ungeflügelt, größtenteils sessil. Körperform länglich oval, Exoskelett deutlich sklerotisiert, Färbung rötlich oder violett.

Abdomen: Anallappen gut entwickelt mit kräftiger Terminalborste. Analring stärker sklerotisiert, meist mit 6 bis 8 langen Borsten und einer Porenreihe. Tergite mit Querbändern spitzer, manchmal abgestutzter, meist kräftiger Drüsendornen. Scheibenförmige Drüsen mit 3, 5, 7 oder 9 Porenöffnungen besonders ventral auf den hinteren Segmenten im Bereich der Vulva.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Von Großbritannien, Norwegen, Schweden und Finnland südlich bis zur Iberischen Halbinsel, den Balearen, Sardinien, Apennin und Griechenland sowie östlich bis in die Ukraine und nach Russland (PESI). Ausbreitungsgebiete unter anderen im Osten und Süden Asiens (Tang 1984). In Nordamerika eingeschleppt (Miller & Miller 1993).

Lebensweise

Larven und Adulte befinden sich häufig in Zweigachseln oder verletzten Rindenbereichen auf Ästen. Mit ihren saugenden Mundwerkzeugen stoßen die Tiere bis ins Phloem um Phloemsaft aufzunehmen.
Die Fortpflanzung erfolgt geschlechtlich, selten parthenogenetisch. Es entwickelt sich eine Generation pro Jahr. Das zweite Larvenstadium überwintert. Die Adulten erscheinen Ende April oder Anfang Mai. Weibchen legen ab Juni 117–416 Eier, aus denen ab Ende Juli die Larven schlüpfen (Miller & Miller 1993).
Das Weibchen besitzt während ihrer aktiven Phase einen mehligen Schutzfilm. Sobald das Weibchen sessil wird und sich an der Rinde festsetzt bedeckt es sich mit einer weißen Wachsausscheidung, die sich kreisförmig um den Körper festsetzt. Häufig findet man sie an der Unterseite von Rindenspalten in den unteren Bereichen des Baumes, jedoch kommen sie auch vereinzelt in den Kronenbereichen vor. Die Eiablage erfolgt in den „Wachskokon“, die Adulten sterben und bilden einen Schutzschild über den Eiern. Die Larven sind hellgelb gefärbt und wandern zu den Blattunterseiten. In Ihrer weiteren Entwicklung verfärben sie sich grau und wandern in Spalten der Rinde zum Überwintern (List 1920). Männchen entwickeln sich in den ersten Juniwochen, paaren sich mit den Weibchen und sterben.

Lebensräume

Bestandssituation

Literatur

  • Köhler, G., K. Reinhardt & C. Schmidt 2021: Freilebende Schildläuse (Coccina) in Sachsen – eine Übersicht. – Entomologische Nachrichten und Berichte 65 (3): 285–309.
  • List, G. M. 1920: The European Elm Scale. – Circular 29: 12 S.
  • Miller & Miller 1993:
  • Schmutterer, H. 2008: Die Schildläuse Coccina und ihre natürlichen Antagonisten. – Die Neue Brehm-Bücherei 666. – Westarp Wissenschaften, Hohenwarsleben. 277 S.
  • Tang 1984:

Links


Autor(-en): Marcel Becker, Matthias Nuß. Letzte Änderung am 08.12.2023

Klein Zschachwitz, Juli 2021
(© Matthias Nuß)
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