Merkmale
Tolmerus atricapillus ist als typischer Vertreter der Asilinae an dem "raubfliegenhaften" Habitus sowie anatomischen Merkmalen zu erkennen. Das Männchen besitzt als einzige Art der Gattung Tolmerus eine zweizipflige Verlängerung des letzten Sternits. Weibchen von Tolmerus atricapillus sind von einigen anderen Tolmerus-Arten ohne Männchen kaum zu unterscheiden.
Verbreitung
Tolmerus atricapillus besiedelt alle naturräumlichen Großlandschaften und ist im norddeutschen Tiefland sowie in den östlichen und westlichen Mittelgebirgen die häufigste Raubfliegenart.
Lebensweise
Wie alle heimischen Raubfliegen leben die Imagines rein räuberisch. Als Ansitzwarten dienen der offene Boden, Steine, auf dem Boden liegende Zweige und Äste, Blattwerk, besonnte Baumstämme und Grashalme.
Verpaarte Tiere fliegen gemeinsam in Oppositionsstellung umher. Die Eiablage erfolgt in der Vegetation (Eiablage in Blattachseln, Triebbasisnarben oder vertrockneten Knospenschuppen).
Lebensräume
Tolmerus atricapillus ist hinsichtlich den Habitatansprüchen sehr anspruchslos. Es werden sowohl feuchte als auch trockene, fast vegetationslose wie auch stark verbuschte und bewaldete Habitate besiedelt. Selbst in durchgrünten Innenstädten ist die Art vereinzelt anzutreffen.
Bestandssituation
Tolmerus atricapillus ist eine der häufigsten Raubfliegen Deutschlands und Sachsens. Die Art ist ungefährdet und weit verbreitet.
Literatur
- Franke, R. 2010: Beitrag zur Aktualisierung der Raubfliegenfauna der Oberlausitz (Diptera, Asilidae). – Entomologische Nachrichten und Berichte 54: 175-185.
- Starke, H. 1954: Beitrag zur Dipterenfauna der Oberlausitz. – Abhandlungen und Berichte des Naturkundemuseums Görlitz 34: 85 - 100.
- Wolff, D. 2011: Rote Liste und Gesamtartenliste der Raubfliegen (Diptera: Asilidae) Deutschlands. – In: Binot-Hafke, M., S. Balzer, N. Becker,H. Gruttke, H. Haupt, N. Hofbauer, G. Ludwig, G. Matzke-Hajek & M. Strauch (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3): 143-164.
- Wolff, D. 2012: Atlas der Raubfliegen Deutschlands, Version: 4.13.0
(Stand: 16.02.2012) – Online im Internet: URL:
http://www.asilidae.de/index.
Autor(-en): Tommy Kästner, Martin Schmidt. Letzte Änderung am 26.08.2023