Nomenklatur
Aphis pisi Kaltenbach, 183
Merkmale
Die Erbsenblattlaus umfasst mehrere Biotypen, die als kryptische Arten, Unterarten oder Rassen bezeichnet werden und auf unterschiedliche Nahrungspflanzen spezialisiert sind (Eastop 1971; Hawthorne & Via 2001; Peccoud & Simon 2010).
Verbreitung
Von Island und den Azoren östlich bis Japan sowie südlich bis Nordafrika. Eingeschleppt in Afrika südlich der Sahara, Australien, Neuseeland und Nordamerika (GBIF; PESI).
Lebensweise
Die Erbsenblattlaus lebt oligophag auf verschiedenen krautigen Arten der Schmetterlingsblütler (Fabaceae) und saugt deren Phloemsaft. Die Tiere leben überwiegend an der Unterseite von Blättern, Knospen und Schoten. Im Herbst legen die Weibchen befruchtete Eier auf zwei- oder mehrjährigen Schmetterlingsblütlern ab, die überwintern. Daraus schlüpfen im Frühjahr ausschließlich Larven, die nach vier Häutungen Weibchen ergeben. Die pflanzen sich über lebendgebärende Parthenogenese fort, wobei 4 bis 12 Individuen pro Weibchen und Tag bzw. etwa 100 Individuen während der Lebensspanne eines Weibchens geboren werden. In 7 bis 10 Tagen entwickeln sich diese Individuen zu erwachsenen Weibchen. Auf diese Weise können sich bis zum Frühsommer individuenreiche Populationen entwickeln, die dann durch natürliche Gegenspieler wie Räuber, Parasitoide und Krankheiten (z. B. entomopathogene Pilze) einen Bestandsrückgang erfahren können. Erreicht eine Blattlauskolonie eine kritische Individuendichte, entwickeln sich geflügelte Weibchen, die auf andere Pflanzen abwandern und sich dort weiter parthenogenetisch fortpflanzen. Im Herbst stimuliert die verkürzte Tageslänge die Entwicklung von geflügelten Männchen und geflügelten Weibchen, die dann die überwinternden Eier hervorbringen.
Lebensräume
Bestandssituation
Die Erbsenblattlaus ist ein potentieller Schaderreger an Erbsen, Ackerbohnen, Luzerne und Klee. Bei entsprechenden Populationsdichten können wirtschaftlich relevante Schäden durch die Saugtätigkeit an den Pflanzen und die Übertragung von pflanzenpathogenen Viren entstehen.
Literatur
- Eastop, V. F. 1971: Keys for the identification of Acyrthosiphon (Hemiptera: Aphididae). – Bulletin of the British Museum (Natural History) Entomology 26 (1): 3–115.
- Hawthorne, D. J. & S. Via 2001: Genetic linkage of ecological specialization and reproductive isolation in pea aphids. – Nature 412 (6850): 904–907.
- Peccoud, J. & J.-C. Simon 2010: The pea aphid complex as a model of ecological speciation. – Ecological Entomology 35: 119–130.
Links
Autor(-en): Matthias Nuß. Letzte Änderung am 19.07.2024