Waldwächter (Arma custos (Fabricius, 1794))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 10,0–13,5 mm.

Kopf: hell rötlich-bräunlich. Wangen vor den Augen parallel verlaufend, Stirnkeil nach vorn frei, so lang wie die Wangen. Fühler rotbraun. 3. und 4. Fühlerglied mit schwarzem Ring.

Thorax: Halsschild an den vorderen Seitenrändern gezähnelt, an den Seiten spitz. Halsschild, Halbdecken, Schildchen hell rotbraun. Beine rotbraun.

Abdomen: Seitenrand des Hinterleibs abwechselnd schwarz / gelblich gefleckt.

Ähnliche Arten: Carpocoris-Arten und Palomena in brauner Winterfärbung breiter gebaut, vorn mit glatten Halsschildseitenkanten.

 

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Verbreitung

Arma custos ist in Europa mit Ausnahme der Britischen Inseln und Skandinaviens verbreitet. Nach Osten reicht das Areal bis Sibirien, Zentralasien und nach China. In Deutschland allgemein verbreitet und mäßig häufig.

Vorkommen in Sachsen

Die Art kommt in ganz Sachsen einschließlich der höheren Lagen des Erzgebirges vor.

Lebensweise

Die Überwinterung findet als erwachsenes Tier in der Streu oder unter Borke statt. Die Eiablage finden nach der Winterruhe ab Mai statt und zieht sich über einen sehr langen Zeitraum hin, so dass Larven ebenfalls über einen sehr langen Zeitraum zu beobachten sind. Die ersten erwachsenen Tiere der neuen Generation sind ab August zu finden und sind bis weit in den Herbst hinein aktiv. Die Art lebt räuberisch und ernährt sich vorzugsweise von Schmetterlings- und Blattwespenraupen, sowie von Blattkäferlarven (Chrysomelidae und hier speziell von Larven des Erlenblattkäfers (Agelastica alni. Aber auch erwachsene Blattkäfer und Marienkäfer (AS_Coccinelidae) und Larven der auch an Erle und Birke vorkommenden AS_Brutwanzen gehören zum Beutespektrum.

Lebensräume

Arma custos bewohnt verschiedene Laubgehölze. Nur ganz selten erfolgen Funde auf Nadelgehölzen. Bevorzugte Baumarten sind neben Birke (Betula spec.) und Erlen (Alnus spec.), auch Weiden (Salix spec.), Pappeln (Populus spec.) sowie Linden (Tilia spec.) und Eichen (Quercus spec.). Die Standortbedingungen bewegen sich zwischen mäßig trocken und feucht.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen häufig und ungefährdet.

Literatur

  • Arnold, K. 2005: Kommentiertes vorläufiges Verzeichnis der Wanzen (Heteroptera) im Freistaat Sachsen [HET] – Ergänzungsbeitrag (V) – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen 72: 3–5.
  • Arnold, K. 2009: Aktuelle Heteropteren–Funde nach 1980 aus dem Freistaat Sachsen (Insecta: Heteroptera) – 5. Beitrag – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 4–115.
  • Arnold, K. 2009: Checkliste der Heteropteren des Freistaates Sachsen – Mitteilungen Sächsischer Entomologen Entomofaunistische Gesellschaft e.V. LV Sachsen Supplement 8: 116–145.
  • Brändle, M., C. Rieger 1999: Die Wanzenfauna von Kiefernstandorten (Pinus sylvestris L.) in Mitteleuropa (Insecta: Hemiptera: Heteroptera) – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 21: 239–258.
  • Cohrs, C. & C. Kleindienst 1934: Hemiptera–Heteroptera (Wanzen) Zentralsachsens – Berichte der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Chemnitz Chemnitz 24: 143–182.
  • Jordan, K. H. C. 1940: Die Heteropterenfauna der Oberlausitz und Ostsachsens – Isis Budissina Bautzen 14: 96–156.
  • Jordan, K. H. C. 1963: Die Heteropterenfauna Sachsens – Faunistische Abhandlungen Staatliches Museum für Tierkunde Dresden 1: 1–68.
  • Michalk, O. 1938: Die Wanzen (Hemiptera heteroptera) der Leipziger Tieflandsbucht und der angrenzenden Gebiete, zugleich eine kritische Zusammenstellung aller deutschen Arten – Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig 63/64: 15–18.
  • Niedringhaus, R. & M. Stöckmann & E. Wachmann 2020: Die Wanzen Deutschlands – Bestimmungsschlüssel für alle Familien und Gattungen – WaBV, Scheeßel.
  • Péricart, J. 2010: Hémiptères Pentatomoidea Euro–Méditerranéens. Volume 3: Podopinae et Asopinae – Faune de France 93: 316S..
  • Schuhmacher, F. 1919: Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren – Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156.
  • Wachmann, E. , A. Melber , J. Deckert 2008: Wanzen Band 4. Pentatomomorpha II. Cydnidae, Thyreocoridae, Plataspidae, Acanthosomatidae, Scutelleridae, Pentatomidae.. – Die Tierwelt Deutschlands 81.
  • Wachmann, E. , A. Melber & J. Deckert 2012: Wanzen Band 5. Supplementband. Dipsocoromorpha, Nepomorpha, Gerromorpha, Leptopodomorpha, Cimicomorpha und Pentatomomorpha. – Die Tierwelt Deutschlands 82.
  • Wagner, E. 1966: Wanzen oder Heteropteren, I. Pentatomorpha. In: Dahl, F., Dahl, M. & F. Peus (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile – Gustav Fischer Verlag Jena 54.
Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 01.05.2025

Arma custos, Zeithain, Waldsaum östlich Ortsteil Neudorf (Deutschland, Sachsen, Landkreis Meißen), 26.06.2004
(© Michael Münch)


bei Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 24. September 2023
(© Martin Feike)


Wiese an der Stangengrüner Straße (K 9350), südl. von Hirschfeld., August, 2021
(© Stefan Werner)


Belgershain, Juli 2022
(© Nadine König)


Arma custos in der Gemarkung Hohenprießnitz, Kahns Berg, Nymphen an Espe (Populus tremula), am 10.06.2014
(© Michael Happ)


Eier von Arma custos in der Gemarkung Hohenprießnitz, Kahns Berg, Eier an Espe (Populus tremula), am 02.06.2014
(© Michael Happ)
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