Diagnose
Körperlänge: 5,5–7,5 mm.
Kopf, Thorax und Hinterleib glänzend schwarz mit grünem oder blaugrünem Schimmer sowie weißen, gelben oder roten Zeichnungselementen.
Gesetzlicher Schutz und Rote Liste
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Merkmale
Die Individuen durchlaufen während ihres Adultstadiums einen Farbwechsel. Vor der Überwinterung sind alle Individuen unterseits hell, nach der Überwinterung schwarz. Die Fleckenzeichnung auf der Oberseite kann individuell variieren und zudem nach der Überwinterung in der Ausdehnung reduziert werden.
Verbreitung
Die Kohlwanze besiedelt Europa von Skandinavien bis in den Mittelmeerraum und kommt nach Osten bis Sibirien, China und Innerasien vor. Sie ist in Deutschland überall häufig.
Vorkommen in Sachsen
Die Kohlwanze ist in Sachsen häufig und allgemein verbreitet. Sie ist bis in die Kammlagen des Erzgebirges anzutreffen.
Lebensweise
Kohlwanzen überwintern als erwachsene Tiere und paaren sich dann im Frühjahr und Sommer. Larven werden vom Frühsommer bis in den Herbst hinein gefunden. Wie auch bei anderen als erwachsene Tiere überwinternden Baumwanzenarten finden sich erwachsene Tiere ganzjährig an und in der Nähe der potentiellen Futterpfanzen. Besiedelt werden nahezu alle Arten von Kreuzblütlern in mäsig feuchten bis trockneren Biotopen.
Lebensräume
Die Kohlwanze besiedelt nahezu alle Arten von Biotopen mit potentiellen Wirtspflanzen - vielleicht abgesehen von sehr feuchten Lebensräumen. So ist die Art an Laubwaldrändern und nitrophilen Säumen an Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), an Wegsäumen und in Ruderalbiotopen an vielen verscheidenen Kreuzbütlern zu finden (z.B. Sisymbrium-, Sinapis-, Rorippa-Arten). Die Art tritt in gärtnerischen Kulturen an Kohlarten (Brassica spec.) auf und profitiert von der massiven Ausweitung des Rapsanbaus auf Sachsens Äckern, wo die Art vor allem in Randbereichen der Kulturen regelmäßig angetroffen werden kann. Auf Äckern werden aber auch Ackerwildkräuter aus der Familie der Kreuzblütler, wie z.B. Acker-Hellerkraut (Thlaspi arvense) oder Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris) als Futterpflanzen besiedelt.
Bestandssituation
Die Art ist in Sachsen sehr häufig und ungefährdet.
Literatur
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Autor(-en): Matthias Nuß, Michael Münch. Letzte Änderung am 22.04.2025
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Prießnitz, Mai 2023
(© Michael Happ)
Prießnitz, Mai 2023
(© Michael Happ)
Königsbrück, April 2024
(© Peter Diehl)
Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 28.05.2021
(© Martin Feike)
Fuhlendorf (Landkreis Vorpommern-Rügen), 28.05.2021 (© Martin Feike)( Bild vergrößern)
Schkeuditz, Wehlitzer Wald, 09.05.2023
(© Jean-Paul Israel)
Schkeuditz, Wehlitzer Wald, 09.05.2023 (© Jean-Paul Israel)( Bild vergrößern)
Oybin, 27.08.2020
(© Michael Braune)
Chemnitz-Hilbersdorf, 27.04.2020
(© Benjamin Franke)
Euyrydema oleracea ( Linnaeus 1758 ) in copula. Radebeul im Mai 2013.
(© Steffen Hintersaß)
Euyrydema oleracea ( Linnaeus 1758 ) in copula. Radebeul im Mai 2013. (© Steffen Hintersaß)( Bild vergrößern)
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