Rotbeinige Baumwanze (Pentatoma rufipes (Linnaeus, 1758))

DE Deutschland , DE-SN Sachsen Druckansicht

Diagnose

Körperlänge: 12–15 mm.

Körper: einheitlich dunkelbraun.

Thorax: leuchtend oranges Ende des Schildschens. Aussenkanten des Halsschildes geschwungenen, mit schräg nach hinten gerichteten leicht angespitzten Ecken. Die Unterschenkel des vorderen Beinpaares sind im Querschnitt rund.

Ähnliche Arten: Pinthaeus sanguinipes mit fast blattartig verbreiterten Unterschenkeln des vorderen Beinpaares.

Gesetzlicher Schutz und Rote Liste

Merkmale

Die 12 bis 15mm große Wanze fällt durch das leuchtend orange Ende des Schildschens bei ansonsten eher einheitlich dunkelbrauner Gesamtfärbung auf. Markant sind die geschwungenen Aussenkanten des Halsschildes mit schräg nach hinten gerichteten leicht angespitzten Ecken. Verwechslungsgefahr besteht bei flüchtiger Betrachtung mit Exemplaren von Pinthaeus sanguinipes, der im gleichen Biotop lebt, jedoch durch die fast blattartig verbreiterten Unterschenkel des vorderen Beinpaares eindeutig zu unterscheiden ist. Die Unterschenkel von Pentatoma rufipes sind im Querschnitt rund.

Verbreitung

Die Verbreitung umfasst fast ganz Europa - mit Ausnahme des hohen Nordens. In Asien reicht die Verbreitung bis Südsibirien, Korea und Japan sowie südlich bis nach Indien.

Vorkommen in Sachsen

Die Rotbeinige Baumwanze ist in ganz Sachsen verbreitet und sehr häufig. Die höchsten Vorkommen reichen bis auf die Erzgebirgskuppen oberhalb 1200m.

Lebensweise

Bei der Rotbeinigen Baumwanze überwintern mittlere Larvenstadien - meist unter Rinde oder Borkenschuppen verschiedener Bäume aber auch unter Moos. Die ersten erwachsenen Tiere treten Ende Juni auf und leben bis in den Herbst hinein. Sie ernähert sich sowohl von Pflanzensäften, als auch von Insekteneiern, -larven, -puppen, aber auch von toten Insekten. Ob auch lebende Insekten angegriffen werden ist nicht klar.

Lebensräume

Pentatoma rufipes lebt auf und an Gehölzen aller Art. An Waldrändern, auf Obstwiesen oder auch an Einzelbäumen kann man die Art finden. Die Tiere kommen auch des öfteren an künstliche Lichtquellen.

Bestandssituation

Die Art ist in Sachsen sehr häufig und ungefährdet.

Literatur

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  • Arndt, Erik & Bernhard, Detlef & Jesche, Claudia & Kupillas, Sven (2007): Species diversity and tree association of Heteroptera (Insecta) in the canopy of a Quercus-Fraxinus-Tilia floodplain forest. In: Unterseher, M., Morawetz, W., Klotz, S. and Arndt, E
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  • Schuhmacher, Friedrich (1919): Verzeichnis der bei Schandau in der Sächsischen Schweiz beobachteten Hemipteren - Entomologische Mitteilungen 8: 150 – 156
  • Vogel, Jürgen (1998): Wanzen (Heteroptera) in: Das Dubringer Moor - StUFA Bautzen und Naturforsch.Ges. der Oberlausitz: 59-60
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Autor(-en): Michael Münch. Letzte Änderung am 21.09.2019

Rotbeinige Baumwanze im Juni 2016 im Schloßpark Hohenprießnitz
(© Tilmann Adler)


Rotbeinige Baumwanze im August 2015, Kleinröhrsdorf
(© Tilmann Adler)


frisch geschlüpfte Rotbeinige Baumwanze, deren Exoskelett nun aushärten muss. Kringelsdorf-Wilhelmsfeld, Juli 2015
(© Tilmann Adler)


Larve der Rotbeinigen Baumwanze am 28.05.2015 am Gleisenbächel in Glashütte
(© Stefan Höhnel)
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